Kodak droht Börsenausschluss

Der Aktienkurs des Fotopioniers ist infolge finanzieller Probleme auf unter 1 Dollar eingebrochen. Die New Yorker Börse duldet derartige "Penny Stocks" nur für begrenzte Zeit.

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Von
  • dpa

Für den angeschlagenen Fotopionier Kodak wird die Lage immer brenzliger. Dem US-Konzern, der unter dem Wandel von der analogen zur digitalen Fotografie leidet, droht der Ausschluss von der New Yorker Börse. Grund ist der Aktienkurs, der infolge der finanziellen Probleme auf unter 1 Dollar eingebrochen ist. Der Börsenbetreiber NYSE duldet derartige "Penny Stocks" nur für begrenzte Zeit.

Kodak erklärte, von der NYSE am Dienstag über den möglichen Ausschluss informiert worden zu sein. Der Fotokonzern hat nun sechs Monate Zeit, wieder auf die Beine zu kommen. Ansonsten muss sich Kodak nach alternativen Handelsplätzen umsehen. Das dürfte weitere Anleger verprellen.

Viele Investoren sind bereits geflüchtet, zumal in den vergangenen Wochen wiederholt Insolvenzgerüchte aufgekommen waren. Zuletzt hatte die Kodak-Aktie am 7. Dezember über der 1-Dollar-Marke geschlossen. Am Dienstag beendete sie den Handel bei 0,65 Dollar. Vor einem Jahr war Kodak noch fast zehnmal so viel wert. Es folgten hohe Verluste, und die Barbestände schmolzen rasant dahin.

Konzernchef Antonio Perez will das Unternehmen als Druckspezialisten neu ausrichten. Kodak hat nach Medienberichten aber Probleme, sich die für den Umbau benötigten Gelder zu beschaffen. Entlastung soll der Verkauf eines Patentportfolios bringen. Als Fotopionier, dessen Wurzeln bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, besitzt Kodak die Rechte an vielen grundlegenden Techniken. Kodak gehörte auch in der Anfangszeit der Digitalfotografie zu den treibenden Kräften, verlor jedoch später den Anschluss. (keh)