Kommt VDSL-Resale jetzt doch?

Wie der Spiegel berichtet, plant die Telekom offenbar die Öffnung des VDSL-Netzes für den Wettbewerb und verhandelt bereits über Großhandelskonditionen.

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Die Telekom erwägt nun offenbar doch, ihr mit großen Erwartungen gestartetes VDSL-Netz für die Konkurrenz zu öffnen. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtet in seiner aktuellen Ausgabe (Montag), die Telekom verhandele bereits über die Wiederverkaufskonditionen der VDSL-Anschlüsse. Danach könnten Wettbewerber wie beim üblichen DSL-Resale-Verfahren die Anschlüsse direkt von der Telekom mieten und unter eigener Flagge vermarkten. Über weitere Einzelheiten berichtet das Magazin nicht.

Hintergrund ist offenbar der Streit mit der EU-Kommission um das VDSL-Netz und dessen Schutz durch das neue Telekommunikationsgesetz (TKG). Die Ende vergangenen Jahres vom Bundestag verabschiedete Novelle des TKG enthält eine Ausnahmeregelung, nach der "neue Märkte" nicht der Regulierung unterliegen. In den Augen der EU-Kommission ist das eine Begünstigung der Telekom und verstößt gegen geltendes EU-Recht.

Obwohl die deutsche Regulierungsbehörde Bundesnetzagentur das VDSL-Netz dennoch einer teilweisen Regulierung unterworfen und schließlich auch den von der Konkurrenz geforderten Zugang zu den Kabelkanälen der Telekom verfügt hatte, ging das den Brüsseler Wettbewerbswächtern nicht weit genug. Im Juni klagte die EU-Kommission wie mehrfach angedroht offiziell gegen die Bundesregierung.

Mit dem Schritt in Richtung Wettbewerb wolle der Telekom-Vorstand dem EU-Wettbewerbsverfahren nun offenbar die Spitze nehmen, schreibt der Spiegel. Andererseits hatte Telekom-Boss Rene Obermann zuletzt Anlaufschwierigkeiten des neuen IPTV-Angebots der Telekom eingeräumt und zur IFA ein renoviertes Produkt angekündigt. War das Telekom-TV zunächst nur über VDSL erhältlich, inzwischen können es auch Kunden mit ADSL2+-Zugang beziehen. (vbr)