Kontaktverfolgung: Corona-Warn-App kann mit QR-Codes der Luca-App einchecken

Wer die Luca-App zum Check-in nicht nutzen möchte, kann mit der CWA nun deren QR-Codes benutzen. An der Funktionsweise und dem Datenschutz ändert sich nichts.

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(Bild: View Apart / Shutterstock.com)

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Die Corona-Warn-App (CWA) kann zum Einchecken bei Veranstaltungen und an Orten nun auch QR-Codes der Luca-App verwenden. Das geht aus einem Blogeintrag der Entwicklerinnen und Entwickler hervor. Um solch einen Check-in für die nachträgliche Warnung nach einer Diagnose von Covid-19 zu ermöglichen, müssten nun also nicht mehr zwei QR-Codes erstellt werden, heißt es weiter. An der grundlegenden – dezentralen und datenschutzfreundlichen – Funktionsweise der Corona-Warn-App ändere sich durch die neue Funktion nichts. Die ersetzt also auch nicht die Luca-App, die im Fall einer nötig gewordenen Kontaktverfolgung Kontaktdaten für das Gesundheitsamt bereitstellen kann, was bei der CWA nicht vorgesehen ist.

Während die Corona-Warn-App im Kampf gegen die Pandemie immer mehr Funktionen verpasst bekommt, soll die Luca-App vor allem dabei helfen, Anwesende an einem Ort nachträglich zu identifizieren, wenn sich herausstellt, dass dort jemand mit Covid-19 infiziert war. Dazu checkt man mit der App digital ein. An dem Nutzen der App gibt es aber seit Monaten erhebliche Zweifel, wiederholt kritisiert werden Sicherheitsmängel. Trotzdem gab es für den Hersteller mehrere Dutzend Millionen Euro von verschiedenen Bundesländern, mancherorts ist deren Benutzung Zutrittsvoraussetzung für bestimmte Orte. Ob sich das mit dem Update der CWA nun ändert, dürfte auch davon abhängen, wie die lokalen Vorschriften zur Kontaktnachverfolgung sind.

Für die neue CWA-Funktion müssen Nutzende nichts an der App ändern, heißt es in einer Erläuterung. Die könne nun lediglich den eigenen Check-In-Prozess mit QR-Codes der Luca-App durchführen, die nach dem 25. Mai erstellt wurden. Es handle sich um eine Mitnutzung, erklären die Verantwortlichen. Beide Apps bleiben demnach unterschiedliche Angebote, mit verschiedenen Zielsetzungen. Die CWA erfasse auch weiterhin keine persönlichen Daten, könne also nichts weitergeben. Die Luca-App sammelt dagegen Kontaktdaten für Gesundheitsämter, die dann direkt Kontakt aufnehmen können. Anders als bei der Luca-App sind Nutzende der CWA darauf angewiesen, dass eine Diagnose mit Covid-19 in der Corona-Warn-App eingetragen wird. Die kann dann Kontakte warnen. Mit welchem QR-Code sich an einem Ort eingecheckt wurde, ist dafür egal.

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(mho)