Leica SL3: 60-Megapixel-Sensor und 8K-Video im kompakten Gehäuse

Leica präsentiert die Vollformatkamera SL3. Sie bringt einen Sensor mit 60 Megapixeln, 8K-Videoaufnahmen und eine intelligente Motiverkennung mit.

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(Bild: Leica)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Thomas Hoffmann
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Leica hat die Nachfolgerin der Vollformatkamera SL2 vorgestellt. Die SL3 kombiniert Fotografie und Videografie und wurde laut Leica in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern entwickelt. Damit soll sie auch anspruchsvollen Anforderungen an Bildqualität, Bedienkomfort und Fertigungsqualität gerecht werden.

Im Inneren des (kunst-)belederten Metallgehäuses aus Magnesium und Aluminium der Leica SL3 befindet sich ein BSI-CMOS-Vollformatsensor mit 60 Megapixeln Auflösung (Leica SL2: 47 Megapixel). Der Sensor ist stabilisiert und soll bis zu fünf Blendenstufen längere Belichtungen aus der Hand erlauben. Der Dynamikumfang soll 15 Blendenstufen betragen, womit sich die Kamera in dieser Disziplin unter den besten Vollformatkameras befinden würde. Bei den meisten Kameras liegt der Dynamikumfang bei etwa 12-13 Blendenstufen. Die Sensorempfindlichkeit reicht von ISO 50 bis ISO 100.000. Serienaufnahmen nimmt die SL3 mit bis zu 15 Bildern pro Sekunde auf (5 B/s mit Autofokus).

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Das Autofokussystem der SL3 kombiniert Phasendetektion (PDAF), Tiefenkarte (Object Detection AF) und Kontrasterkennung (Contrast Detection AF), so soll die Kamera auch bei wenig Licht sicher scharfstellen. Eine intelligente Motiverkennung stellt auf ausgewählte Motive wie Augen, Tiere oder Fahrzeuge scharf, was zum Beispiel bei dynamischen Szenen mit bewegten Motiven hilfreich ist.

Das Objektiv-Bajonett der SL3 basiert auf dem von Leica und anderen Herstellern gemeinsam entwickelten L-Mount-Standard, so lassen sich auch Objektive etwa von Panasonic und Sigma nutzen. Zusätzlich erweitert die integrierte Bildstabilisierung im Kameragehäuse den Anwendungsbereich von M-Objektiven, die mit Adapter verwendet werden können.

Das neigbare Display erleichtert Aufnahmen in bodennähe oder über Kopf.

(Bild: Leica)

Der Sucher der Leica SL3 liefert bis zu 120 Bildern pro Sekunde und eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten an. Zudem verfügt die Kamera über einen neigbaren 3-Zoll-Touchscreen mit 2,33 Millionen Bildpunkten. Ein großes Display auf der Kameraoberseite zeigt beispielsweise die ausgewählten Aufnahmeeinstellungen.

Die SL3 zeichnet Videos in einer Auflösung von bis zu 8K (29,97 B/s) auf, und nutzt dabei die Codecs H.265 oder ProRes von Apple. Um die hohen Datenmengen zu verarbeiten, setzt Leica auf einen neuen Prozessor namens Maestro-IV. Diesem steht ein Pufferspeicher mit acht Gigabyte Kapazität zur Seite. Im Vergleich mit dem Vorgängermodell ist der Pufferspeicher nun doppelt so groß. Als Speichermedien nutzt die Kamera SD- und CFexpress-Typ-B-Karten.

Das neue Userinterface der Leica SL3 soll den Bedienkomfort im Vergleich mit dem Vorgängemodell deutlich verbessern. Leica hat hier an der Ergonomie und Haptik, aber auch an der Benutzeroberfläche und Menüführung gearbeitet. So wurde der Griff, die Tastenanordnung und die gesamte Kameraformgebung zugunsten einer intuitiven Handhabung angepasst. Das neue, reduzierte Icon- und Menüdesign soll für eine klare Struktur und eine einfachere Navigation sorgen.

Die Leica SL3 soll zudem spürbar leichter und kompakter als ihre Vorgänger sein und dank ihres optimierten Designs besser in der Hand liegen (SL2: 840 g, SL3: 770 g). Dank IP54-Zertifizierung, die vor dem Eindringen von Staub und Spritzwasser schützt, ist die Kamera auch für widrige Wetterbedingungen gewappnet.

An Schnittstellen bietet die SL3 einen ISO-Zuberhörschuh mit zusätzlichen Steuerkontakten, ein Timecode-Interface, HDMI, USB-C (USB 3.1), Audio Ein- und Ausgang und eine Schnittstelle für einen optionalen Multifunktionshandgriff im Bodendeckel. Drahtlos nimmt die Kamera Verbindungen über Bluetooth und Wlan auf.

Der Akku hat eine Kapazität von 2.200 mAh, was für 260 Aufnahmen nach CIPA-Standard reichen soll.

Die Leica SL3 ist ab sofort erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 6.800 Euro.

(tho)