Leichtes 16-Zoll-Notebook lädt Akku per Induktion [Update]

Dells 16-Zoll-Notebook Latitude Z600 wiegt nur zwei Kilogramm und kommt mit optionaler drahtloser Dockingstation auf den Markt; der Akku lässt sich ohne Kabel aufladen.

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Von
  • Florian Müssig

Dell verkauft ab sofort ein nur zwei Zentimeter flaches 16-Zoll-Notebook – allerdings nicht wie man vielleicht erwarten könnte unter der Edel-Consumer-Marke Adamo, sondern als ersten Vertreter der neuen Business-Serie Latitude Z. Das mindestens 1750 Euro teure Latitude Z600 bringt laut Hersteller trotz seiner Größe nur zwei Kilogramm auf die Waage – und wiegt damit weniger als die leichtesten 15-Zoll-Notebooks.

Dell gibt dem Latitude Z600 gleich zwei Drahtlos-Techniken mit auf den Weg, die man bislang nicht in Notebooks fand. So lässt sich der Akku mit dem optionalen Charging Stand (237 Euro) über Induktion laden. Dell gibt an, dass dabei dieselben Ladegeschwindigkeiten wie bei Ladung per Kabel-Netzteil erreicht werden sollen und ein leerer Akku nach einer Stunde wieder zu 80 Prozent gefüllt sei. Angesichts des Standard-Akkus mit 40 Wh würde dies also 36 Watt bedeuten, die beim Notebook ankommen müssen – nicht unrealistisch, wenngleich bisherige Induktionslader (etwa in elektrischen Zahnbürsten) deutlich weniger Energie übermitteln müssen. Künftig sollen auch andere Latitude-Notebooks per Induktion geladen werden können.

Dell Latitude Z600 (6 Bilder)

Dell Latitude Z600

Dells Latitude Z600 hat einen 16-Zoll-Bildschirm mit 1600 × 900 Bildpunkten. (Bild: Dell)

Ab Ende Oktober will Dell zusätzlich eine drahtlose Dockingstation anbieten, die den Kontakt zum Notebook per UWB (Ultra Wideband, Wireless USB) herstellt; außer USB-Ports und LAN-Buchse soll die Dockingstation auch eine DVI-Buchse haben. Bei letzterer handelt es sich allerdings um keinen vollwertigen Grafikausgang der Chipsatzgrafik, sondern um einen zusätzlichen, den ein USB-Grafikchip bereit stellt. Für Spiele und Vollbild-Videos ist so ein Ausgang nicht geeignet, wohl aber für Textdokumente und Tabellen. Da die Bandbreite von bis zu 480 MBit/s mit steigender Entfernung stark abnimmt, sollen Notebook und Dockingstation maximal einen Meter auseinander stehen, wenn man die DVI-Buchse benutzen möchte; für USB und LAN reichen zwei Meter.

Die Dockingstation ist keine Pflicht für einen digitalen Monitorausgang, denn am Latitude Z600 selbst steht ein DisplayPort bereit, der selbst die hohe Auflösung 2560 × 1600 von 30-Zoll-Monitoren beherrscht. Eine LAN-Buchse, ein kombinierter eSATA-USB-Anschluss, ein weiterer USB-Port und ein Audioausgang sind ebenfalls an Bord. Ein Kartenleser und ein optisches Laufwerk fehlen; Dell hat aber externe DVD-Brenner und Blu-Ray-Laufwerke mit eSATA-Anschluss im Angebot.

Der LED-beleuchtete 16-Zoll-Bildschirm zeigt die hohe, alltagstaugliche Auflösung von 1600 × 900 Punkten. Zur maximalen Helligkeit und zum abgedeckten Farbraum macht Dell keine Angaben; ebenso ist unklar, ob das Panel eine matte oder eine spiegelnde Oberfläche hat. [Update: Das Panel hat eine matte Oberfläche.] Sensoren im Rand des Bildschirms (von Dell EdgeTouch getauft) registieren Fingerannäherungen, woraufhin ein On-Screen-Menü erscheint. Dessen Short-Cuts lassen sich dann mit den Sensortasten auswählen – pfiffig.

Beim Prozessor stehen zwei ULV-Modelle von Intel zur Wahl: der Core 2 Duo SU9400 (1,4 GHz) und der Core 2 Duo SU9600 (1,6 GHz). Prozessor wie Arbeitsspeichers werden von Dell auf die Hauptplatine gelötet: Modelle mit SU9400 haben 2 oder 4 GByte, solche mit SU9600 immer 4 GByte DDR3-Speicher.

Statt Festplatten kommen ein oder zwei SSDs (64 bis 256 GByte) zum Einsatz, deren Daten sich per Hardware-Verschlüsselung sichern lassen. Dabei kommt wohl der SED-Standard zum Einsatz, der Hand in Hand mit dem TPM-Modul arbeitet; bei der Entwicklung hat Dell nach eigenen Angaben mit Wave zusammen gearbeitet.

Die Webcam soll für mehr als nur Videokonferenzen dienen. Auf Wunsch überwacht sie, ob sich der Nutzer noch vor dem Notebook befindet, und sperrt das Gerät bei längerer Abwesenheit. Zudem lässt sich die Kamera als OCR-Scanner benutzen, um erhaltene Visitenkarten noch vor Ort einzuscannen und die Kontaktdaten ins Adressbuch zu übernehmen.

Mit Latitude ON hat das Z600 ein Schnellstart-Mini-Linux auf Splashtop-Basis an Bord. Dieses sollte eigentlich schon letztes Jahr mit den Latitude-E-Geräten auf den Markt kommen, hatte es bislang allerdings nicht zur Marktreife geschafft.

Das Latitude Z600 ist ab sofort zu Preisen ab 1750 Euro inklusive Steuern und Versand erhältlich. Schöpft man bei der Konfiguration aus den Vollen, so sind auch Preise jenseits der 4000-Euro-Marke möglich; drei Jahre Garantie sind immer inbegriffen. Ein optionaler 8-Zellen-Akku[, Update: der an der Rückseite übersteht,] kostet moderate 36 Euro Aufpreis und verdoppelt die Laufzeit auf rund acht Stunden; das Gewicht steigt durch ihn auf 2,5 Kilogramm. (mue)