zurück zum Artikel

Linotype mischt bei den Webfonts mit

Herbert Braun

Der Fonts-Riese stellt mehrere tausend seiner Schriftarten für die Einbindung im Browser zur Verfügung – für kleine Websites kostenlos.

Helvetica, Univers und Frutiger könnten demnächst häufiger im Web anzutreffen sein: Der Font-Anbieter Linotype, der seit vier Jahren [1] zu dem ebenso traditionsreichen Druck- und DTP-Spezialisten Monotype gehört, bietet Webdesignern die Einbettung vieler seiner Schriftarten an. Zu den 7700 Fonts, die sich unter webfonts.fonts.com [2] auswählen lassen, zählen auch einige der bekanntesten Schriftfamilien überhaupt.

Inzwischen können alle aktuellen Browser mit per CSS eingebundenen externen Schriften umgehen: Internet Explorer setzt seit Version 4 auf das EOT-Format, Firefox, Chrome, Safari und Opera bekommen von Linotype TTFs vorgesetzt, für Mobilbrowser wie Mobile Safari setzt der Anbieter auf die Einbindung per SVG. Das WOFF-Format soll dazukommen, wenn die Browser es besser unterstützen.

Linotype bietet Firmen auch an, ihre Schriftarten zu hosten, sodass sie sich über das Content-Delivery-Netzwerk aufrufen und einbinden lassen. Mit einem eleganten Trick hat der Font-Experte das Problem großer Downloads gelöst, das vor allem bei Schriftarten mit großem Zeichenvorrat (beispielsweise bei ostasiatischen Sprachen) auftritt: Bei großen Font-Dateien ermittelt ein Skript, welche Zeichen tatsächlich gebraucht werden, übersendet eine Liste davon an den Linotype-Server, der ein maßgeschneidertes Schriftpaket zurückliefert (Subsetting).

Das kostenlose Einstiegsangebot [3] ist auf 25.000 Pageviews pro Monat und 2000 der Fonts beschränkt; Linotype behält sich vor, ab nächstes Jahr ein kleines Logo auf einbindenden Seiten anzuzeigen. Der Standardtarif kostet zwischen 10 und 80 US-Dollar monatlich bei einer Zugriffsbeschränkung zwischen 250.000 und 2 Millionen Aufrufe; das Professional-Angebot reicht für bis zu 12,5 Millionen Pageviews bei einem Höchstpreis von 500 US-Dollar. Kunden des Professional-Tarifs dürfen außerdem die Schriftarten herunterladen und für Anwendungsskizzen nutzen. Die Nutzung ist nicht auf Domains oder Subdomains begrenzt: Webdesign-Agenturen können also beispielsweise für ihre Kunden die Fonts mieten. (heb [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1078988

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.heise.de/news/Monotype-schluckt-Linotype-147966.html
[2] http://webfonts.fonts.com/
[3] https://webfonts.fonts.com/en-US/Subscription/SelectSubscription
[4] mailto:heb@ct.de