Linux-Distribution Red Hat 9 mit Posix-Threads
Mit den Posix-Threads ist Red Hat 9 nicht immer binärkompatibel zu älteren Versionen; der Download der neuen Distribution ist vorerst bei Red Hat zahlenden RHN-Mitgliedern vorbehalten.
Red Hat hat die Version 9 seiner Linux-Distribution nun offiziell freigegeben. Zu den wichtigsten Neuerungen zählt die Native Posix Thread Library (NPTL). Diese neue Implementierung der Linux-Threads war bisher nur im Entwickler-Kernel 2.5 zu finden. Red Hat 9 arbeitet mit dem Kernel 2.4.20, der glibc-Bibliothek 2.3.2 und dem C-Compiler gcc 3.2. Mit den Posix-Threads ist Red Hat 9 jedoch nicht immer binärkompatibel zu älteren Versionen. Laut Red Hat sträuben sich beispielsweise ältere Java-Umgebungen; nur die aktuelle Java-Ausgabe von Sun macht keine Probleme. Dies bestätigte ein kurzer Test mit der Java.Version 1.4.1_02 in der c't-Redaktion. Als weiteren Problemfall nennt Red Hat die 3D-Grafikkartentreiber von Nvidia; auf der Website des Grafikkarten-Herstellers steht schon ein Update für Red Hat 9 bereit.
Auf dem Desktop findet sich in Red Hat 9 OpenOffice 1.0 und als Webbrowser den nicht mehr ganz taufrischen Mozilla 1.2.1. Als Drucksystem setzt nun auch Red Hat standardmäßig CUPS ein. Der Gnome-Dateimanager Nautilus kann mit der eingebauten Erweiterung fontilus die installierten Schriftarten komfortabel per Drag & Drop verwalten.
Red Hat 9 steht zwar seit heute auf der Website des Red Hat Network bereit, allerdings ist der Download eine Woche lang zahlenden Mitgliedern vorbehalten. Wer nicht so lange warten möchte, kann sich die ISO-Images auch im Peer-To-Peer-Netzwerk BitTorrent besorgen. Gegen diese Verbreitungsform hat Red Hat nichts einzuwenden, bestätigte die deutsche Pressestelle gegenüber heise online.
Ab dem 7. April kann sich dann jedermann nach einer kostenlosen Registrierung das Betriebssystem von der offiziellen Site besorgen. Auf CD ist Red Hat 9 ab dem 7. April zum Preis von 50 Euro im Online-Shop erhältlich, inklusive 30 Tage Internet-Support. Die Professional-Ausgabe kostet 199 Euro, dafür erhält man zusätzliche Hilfe am Telefon und Dokumentation auf Papier. (kav)
