Linux-Verband: Vorauswahl zum Internet-Preis ist "Microsoft-dominiert"

Der Verband findet es befremdlich, dass die Mehrheit der sieben für den Internet-Preis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit Nominierten in enger Kooperationsbeziehung zu Microsoft steht.

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Sieben Firmen von 508 sind nach einer Vorauswahl des Bundesministeriums für Wirtschaft als Kandidaten für den Deutschen Internet-Preis 2004 übrig geblieben. Der Linux-Verband hat nun Einwände gegen die Auswahl und wundert sich über die seiner Meinung nach "Microsoft-dominierten Nominierungen". Elmar Geese, Vorsitzender des Linux-Verbands, sagte heute auf der LinuxWorldExhibition in Frankfurt: "Mit Verwunderung haben wir festgestellt, dass nur eine Lösung auf der Basis von Linux-Technologie ausgewählt wurde, obwohl Open-Source-Software gerade von mittelständischen Unternehmen wegen der Sicherheit, Flexibilität und Skalierbarkeit häufig genutzt wird und der freie Internet-Server Apache einen Marktanteil von etwa 60 Prozent hat."

Man wundere sich über die Auswahl aber nicht mehr, wenn man erfährt, dass Microsoft einer der Sponsoren des Internet-Preises ist und einen Vertreter in die Jury entsandt hat. "Ich will nicht behaupten, dass ausschließlich das Sponsoring von Microsoft die im deutlichem Gegensatz zu den IT-Strategien der mittelständischen Unternehmen stehende Auswahl verursacht hat. Allerdings erscheint es doch sehr befremdlich, dass die Mehrheit der Nominierten in engsten Kooperationsbeziehungen zur Firma Microsoft steht", so Geese weiter.

Der Deutsche Internet-Preis wird für "herausragende Internet-Anwendungen" vergeben, die "besonders zu einer Steigerung des Umsatzes, Kostenvorteilen oder zur Erhöhung der Datensicherheit dienen". Der diesjährige Wettbewerb steht unter dem Motto "Digitale Prozessketten im Mittelstand". Die Gewinner werden am 12. November im Rahmen der Eröffnung des Jahreskongresses der Initiative D21 in Bremen ausgezeichnet. (anw)