"Listige" Supercomputer

Heute startete in Heidelberg mit einem Tutorial über Cluster und Grids das Präludium zur Supercomputer-Konferenz ISC2002; morgen wird die neue Rangliste Top500 vorgestellt.

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Von
  • Andreas Stiller

Heute startete in Heidelberg mit einem Tutorial über Cluster und Grids das Präludium zur Supercomputer-Konferenz ISC2002, die dann morgen früh unter dem Motto Applications Architectures Trends vom Vorsitzenden Prof. Dr. Hans Meuer offiziell eröffnet wird. Dabei wird er auch die traditionelle, halbjährige (und immer mit viel Spannung erwartete) Rangliste Top500 vorstellen. Allerdings wurde ein Teil der Rangliste, nämlich die platzierten deutschen Supercomputer, schon vorab bekannt. Und dass der gigantische Earth Simulator in Japan der aktuelle Spitzenreiter ist, wird niemanden erstaunen. Einige Überraschungen sollte die Liste dennoch enthalten -- es bleibt also spannend ...

Die Präsentation der mittlerweile 19. Top500-Liste ist aber nur ein Bestandteil der Konferenz, die sich Themen wie beispielsweise "Indexing the Web", "Genetic Engineering", "Petaflop Computing", "Grid Computing", " Earth Simulator running" widmet. Ein weiterer Punkt, über den die Konferenzteilnehmer sicherlich diskutieren werden, ist die Einstufung der Top500-Rangliste allein auf Basis des Linpack-Benchmarks. Hier gibt es inzwischen einen von dem Marktforschungsinstitut IDC zusammengestellten Gegenentwurf, der neben Linpack auch SPECfp2000 sowie Speicherperformance und andere Kenngrößen mit einbezieht. Zudem unterteilt die IDC-Liste die Maschinen nach verschiedenen Supercomputerkategorien. Auch dieser Benchmark ist "natürlich" umstritten.

Auf der aktuellen IDC-Liste, die ein paar Wochen vor der ISC2002 veröffentlich wurde, führt in der Kategorie All Capable Computers allerdings auch deutlich der Earth Simulator. Die IDC-Listen verschaffen überdies den Firmen mehr Möglichkeiten, Spitzenpositionen herauszurechnen. So hat beispielsweise Sun in den Kategorien des Enterprise Computings die Zahl der aufgelisteten Systeme als Maß genommen und " toppt das IDC-Supercomputer-Ranking", wiewohl das schnellste Sun-System beim All enterprise Computing gerade mal auf Platz 10 kommt. Performance-Spitzenreiter in dieser Kategorie ist das mehr als dreimal so schnelle Regatta-p690-System von IBM. (as)