Lockheed soll die "Orion" bauen

Die NASA hat den Hauptauftrag zum Bau des Space-Shuttle-Nachfolgers vergeben. Das geplante "Crew Exploration Vehicle" soll nicht später als 2014 erstmals starten.

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Die NASA hat den Hauptauftrag zur Entwicklung und zum Bau des bemannten Raumfahrtzeugs "Orion" an Lockheed Martin vergeben. Die US-Raumfahrtbehörde hat damit einen zwei Jahre dauernden Auswahlprozess abgeschlossen, heißt es in einer Mitteilung. Seit Juli 2005 habe sie außer mit Lockheed auch mit dem Konsortium Northrop Grumman/Boeing an Konzepten gearbeitet. Lockheed Martin werde den größten Teil seiner Entwicklungsarbeit im Johnson Space Center in Houston leisten und die Abschlussarbeiten im Kennedy Space Center in Florida.

Die Orion soll bis zu sechs Personen zur Internationalen Raumstation (ISS) und vier Personen zum Mond und später zum Mars transportieren können, heißt es weiter in der Mitteilung. Der erste Start des Space-Shuttle-Nachfolgers soll nicht später als 2014 erfolgen, eine Landung auf dem Mond mit Menschen an Bord nicht später als 2020. Das "Crew Exploration Vehicle" (CEV) Orion nehme die Schlüsselrolle für eine dauerhafte Anwesenheit von Menschen außerhalb des erdnahen Orbits ein und dabei, wirtschaftlich, wissenschaftlich und politisch Vorreiter zu sein, wie die NASA ausdrücklich betont. Die grundlegenden Absichten dazu hatte US-Präsident George W. Bush Anfang 2004 bekannt gegeben.

Die Entwicklungsarbeiten sollen am 8. September beginnen und bis zum 7. September 2013 dauern. Dafür ist ein Etat von 3,9 Milliarden US-Dollar (3,04 Milliarden Euro) veranschlagt. Anschlussaufträge sollen einen Wert von weiteren 3,5 Milliarden US-Dollar haben. Die Orion soll 25 Tonnen wiegen und einen Durchmesser von 5 Metern aufweisen. Für mehr Sicherheit gegenüber den Space Shuttle soll eine Fluchtrakete sorgen, die die Besatzung bei Startproblemen schnell aus der Gefahrenzone bringen soll.

Ursprünglich hatte die NASA geplant, den Namen des neuen Raumgefährts zusammen mit der Auftragsvergabe bekannt zu geben, doch war er bereits in den vergangenen Wochen durchgesickert. Die NASA schreibt, die Orion werde ähnlich durchs All reisen wie die Kommandomodule der Apollo-Ära, nur größer, vielseitiger und mit mehr Platz für Menschen. (anw)