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Lüfterloser 3-Watt-PC mit Dual-Core-ARM-CPU, HDMI und Linux

| Christof Windeck

Die israelische Firma Compulab hat einen winzigen Rechner mit dem Nvidia-SoC Tegra 2 entwickelt.

Compulab Trim Slice

Compulab Trim Slice

(Bild: Compulab)

Nun bekommt Intels Atom auch ARM-Konkurrenz bei den Desktop-PCs: Die israelische Firma Compulab [1] kündigt den Trim-Slice [2] an, einen winzigen, lüfterlosen PC mit Nvidia Tegra 2 [3]. Das System-on-Chip (SoC [4]) enthält als CPU-Kerne zwei ARM Cortex-A9 mit bis zu 1 GHz Taktfrequenz und liefert damit ähnlich viel Rechenleistung wie ein Intel Atom. Die Multimedia-Ausstattung ist aber besser: Gleich zwei HDMI-Ports stehen bereit, der Tegra 2 enthält außerdem HD-Video-Beschleuniger.

Der Trim-Slice soll mit einer durchschnittlichen Leistungsaufnahme von 3 Watt auskommen und läuft an einer Gleichspannung von 8 bis 16 Volt. 1 GByte Hauptspeicher (DDR2-800, vermutlich aber mit 333 MHz betrieben) sind fest eingebaut. Als Massenspeicher soll sich eine SATA-SSD mit bis zu 64 GByte Kapazität einbauen lassen, Compulab verrät aber die Bauform nicht – denkbar wäre mSATA oder 1,8 Zoll. Zudem stehen zwei SDHC-taugliche Card-Reader bereit, im Standard- und im Micro-Format. Peripheriegeräte lassen sich über vier USB-Ports anschließen, ein Gigabit-Ethernet-Adapter sowie ein Wireless-Modul (WLAN 802.11n, Bluetooth) sind eingebaut.

Trim Slice-Rückansicht

Displays bindet der Trim Slice per HDMI 1.3 beziehungsweise DVI (via HDMI-Buchse) an.

(Bild: Compulab)

Zum Betriebssystem sagt Compulab wenig und verweist auf die Open-Source-Community. Der Trim-Slice soll auch als offene Plattform für Software-Entwickler dienen. Später will Compulab auch komplette Betriebssysteme bereitstellen. Für andere Tegra-2-Geräte, die beispielsweise mit Android ausgeliefert werden, gibt es allerdings schon Linux-Distributionen: Etwa Ubuntu 10.10 [5] für den mittlerweile [6] ab etwa 200 Euro [7] erhältlichen Toshiba AC100 [8]. Das alternative Betriebssystem kämpft freilich noch mit Treiberproblemen: Die Audio-Ausgabe funktioniert damit nicht ohne Weiteres und auch für die HD-Video- und 3D-Beschleunigung des GeForce Go fehlen noch Treiber. Darüber wird auch im Tegra-Entwicklerforum von Nvidia diskutiert [9].

Compulab will erst ab April Bestellungen für den Trim-Slice annehmen und nennt bisher nur grobe Preisvorstellungen: "Billiger als ein Tablet" soll der Trim Slice werden. Die israelische Firma fertigt außer Komponenten für Embedded Systems bereits mehrere Mini-PCs, darunter den Fit-PC2 [10] mit Atom Z500 und den Fit-PC3 [11] mit AMD-APU. (ciw [12])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1177039

Links in diesem Artikel:
[1] http://compulab.co.il/
[2] http://www.fit-pc.com/trimslice/
[3] http://www.nvidia.com/object/tegra-2.html
[4] http://www.heise.de/glossar/entry/System-on-Chip-921370.html
[5] http://kotelett.no/ac100/README/
[6] https://www.heise.de/news/Toshiba-bringt-ARM-Netbook-auf-den-deutschen-Markt-1072525.html
[7] http://www.heise.de/preisvergleich/a559921.html?cs_id=1206858352&ccpid=hocid-ct
[8] http://de.computers.toshiba-europe.com/innovation/series/b2c-toshiba-ac100/1087013/
[9] http://tegradeveloper.nvidia.com/tegra/forums/tegra-forums
[10] http://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2009/16/68
[11] https://www.heise.de/news/AMDs-Bobcat-Prozessor-zum-Einbauen-1172762.html
[12] mailto:ciw@ct.de