Lycos/Bertelsmann geht an die Börse

Lycos und Bertelsmann planen, ihr Joint-Venture Lycos Europe an die Börse zu bringen.

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Der Internet-Anbieter Lycos und Bertelsmann, viertgrößter Medienkonzern der Welt, planen, noch im ersten Halbjahr dieses Jahres ihr europäisches Joint-Venture an die Börse zu bringen. Bis zu 20 Prozent der Anteile an Lycos Europe sollen am Neuen Markt der Frankfurter Börse platziert werden. Auf diesem Handelsplatz, der 1997 ins Leben gerufen wurde, sind nur Unternehmen aus zukunftsträchtigen Branchen mit überdurchschnittlichen Umsatz- und Gewinnperspektiven zugelassen.

Die Partner rechnen durch den Aktienverkauf mit einem Erlös von etwa 500 Millionen Euro. Mit der Organisation und Durchführung der Emission sind die Deutsche Bank und Goldman, Sachs & Co. betraut. Goldman Sachs mit Sitz in New York zählt zu den größten Investmentbanken weltweit und beriet unter anderem Vodafone bei der Übernahme des Mannesmann-Konzerns.

Lycos Europe wurde von Lycos USA und Bertelsmann 1997 gegründet, um länderspezifische Suchmaschinen für 37 europäische Staaten zu entwickeln, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Unter dem Dach des Unternehmens sind das Internet-Portal Lycos in mehreren Ländern, der deutschsprachige Such- und Nachrichtendienst Fireball und der deutsche Internet-Provider Comundo zusammengeschlossen.

Bertelsmann investierte 10 Millionen US-Dollar als Startkapital, während Lycos die Technik zur Verfügung stellte. Im letzten Jahr machte Lycos Europe einen Verlust von 26 Millionen Euro bei einem Umsatz von 20 Millionen Euro. Bertelsmann ist mit 31 Prozent an der gemeinsamen Firma beteiligt, während Lycos 50 Prozent hält. Die restlichen Anteile befinden sich im Besitz von Christoph Mohn, Geschäftsführer von Lycos Europe und Spross der Bertelsmann-Gründerfamilie Mohn. (atr)