MIT-Drohnenunternehmen Aviant startet Lieferservice Kyte in Norwegen

Entlegene Gebiete sind in Norwegen nur schwer mit Medikamenten zu versorgen. Dem Kyte-Drohnenlieferservice gelingt das sogar über längere Strecken.

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(Bild: Kyte)

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Das vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründete Drohnentransportunternehmen Aviant hat seinen Drohnenlieferservice Kyte in Norwegen gestartet. Drohnen liefern dort nun Lebensmittel, Fast Food und nicht verschreibungspflichtige Medikamente in abgelegene Gegenden des Landes sowie bald auch Ferienhäuser aus. Für den Transport von Medikamenten an Menschen in dünn besiedelten Gebieten hat das Unternehmen etwa 940.000 Euro an Geldern aus dem staatlichen Fördertopf Innovation Norway erhalten.

Die Drohnen von Aviant sind für autonome Flüge innerhalb der EU zertifiziert und können bis zu 120 km am Stück fliegen. Eingesetzt werden sie in einem Radius von etwa 30 km, um so Hin- und Rückflüge absolvieren zu können. Damit ermöglicht Kyte deutlich längere autonome Flüge als die Konkurrenz. Andere Anbieter wie etwa Google Wing decken mit ihren Drohnen gerade mal einen Operationsradius von bis zu 3 km ab.

Die Kunden können eine Drohne per Kyte-App anfordern, die für Android und iOS verfügbar ist. Über die App erfolgt die gesamte Bestellabwicklung. In einer Basis wird die Kyte-Drohne mit den bestellten Artikeln beladen. Die Auslieferung erfolgt dann autonom. Die Drohne kehrt auch selbstständig zur Basis wieder zurück. Aviant gibt an, dass Kyte bereits Lieferungen über insgesamt 4000 km ausgeführt hat. Die durchschnittliche Lieferzeit betrug dabei 24 Minuten.

Das 2020 am MIT gegründete Unternehmen hat bereits rund 2500 autonome Flüge absolviert und dabei eine Gesamtentfernung von 35.000 km über Norwegen und Schweden zurückgelegt. Die Technik hatte sich insbesondere in der Covid-19-Pandemie als entscheidend für die Gesundheitsversorgung in dünn besiedelten Gebieten erwiesen, die auch aufgrund schlechter Wetterbedingungen und Straßen schwierig erreicht werden konnten. Die Drohnen stellten mitunter die einzige Verbindung etwa zwischen Covid-Testzentren und Labors dar.

Nun plant Aviant einen weiteren Standort zu eröffnen. Das Ziel: die Versorgung von etwa 20.000 bis 30.000 abgelegenen Ferienhäusern. Sie sollen mit den wichtigsten Gütern versorgt werden. Dazu hatte Aviant bereits im September 2022 ein Startkapital von 2,24 Millionen Euro unter anderem von Bring Ventures, dem Venture-Arm der norwegischen Post, erhalten.

(olb)