Mac-Paketmanager Homebrew: Version 4.0 verspricht schlankere Updates

Statt Git-Klonen nutzt der Paketmanager Homebrew jetzt JSON-Downloads. Das soll Aktualisierungen deutlich beschleunigen.

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Ozapftis, Bier
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Von 3.6 auf 4.0: Der quelloffene und besonders für Mac-Nutzer essenzielle Paketmanager Homebrew macht einen Versionssprung und kommt mit einigen Neuerungen daher. Die größte Änderung betrifft das Updaten von Taps (Third-Party-Repositories), die Homebrew selbst betreut: Die Taps und deren Updates werden nun nicht mehr als Git-Klone gezogen, sondern als JSON-Datei. Dafür hat das Team die Seite formulae.brew.sh eingerichtet, von der die Pakete für die Installation heruntergeladen werden. Die Änderung soll einen deutlichen Zugewinn an Geschwindigkeit bringen, da für ein Update nicht mehr das eher langsame git fetch notwendig ist. Gleichzeitig wies Teamleiter Mike McQuaid aber auch darauf hin, dass diese Änderung am Updateprozess die größte sei, seitdem die brew- und homebrew-core-Repositories separiert wurden und warnt: „Please bear with us, there may be a few bumps“.

Dass Homebrew an seinem Updateprozess schraubt, lässt manche Nutzer sicher aufatmen: Ein endloses Nachladen von – zum Teil ungewollten – Dependency-Updates ließ den Paketmanager in der Vergangenheit zuweilen etwas klobig wirken. Um das zu verhindern, gab es extra die Environment-Variablen HOMEBREW_NO_AUTO_UPDATE und HOMEBREW_NO-INSTALL_FROM_API. Letztere ist in Version 4.0 zum Standard erhoben worden. Allerdings empfiehlt Homebrew den Nutzern, die das Updateverhalten modifiziert haben, entsprechende Einstellungen noch einmal zu überprüfen und bei dem Wechsel auf die neue Version an den neu eingeführten Prozess anzupassen.

Neu ist auch der Ort, zu dem Homebrew erhobene Datenanalysen schickt. Zwar landen die Analysen immer noch bei Google Analytics, aber mit der vierten Version steht ein Server bereit, der in der EU und vom Homebrew-Team selbst gehostet wird. Die InfluxDB-Instanz soll weder anonymisierte IP-Adressen, noch anonymisierte User Token speichern. Homebrew erwartet, innerhalb von 90 Tagen komplett von Google Analytics zur selbstgehosteten Instanz migrieren zu können. Daten, die vorher bei Google lagen, sollen anschließend komplett gelöscht werden. In der Zwischenzeit können Nutzer ihre Daten mit HOMEBREW_NO_GOOGLE_ANALYTICS exklusiv für die EU-Instanz freigeben.

Weitere Änderungen umfassen unter anderem die Einführung des Kommandos brew install - -dry-run, mit dem man durchspielen kann, was bei einer richtigen Installation passieren würde. Außerdem schlägt brew install jetzt auch Casks – Paketdefinitionen des Partnerprojekts Homebrew Cask – vor, wenn keine eigenen Definitionen beziehungsweise Formulae gefunden werden. Da die meisten Casks jedoch inkompatibel mit Linux-Systemen sind, ist die Suche nach Formulae auf Linux ab der neuen Version der Standard. Das Commando - -cask wurde im Zuge dessen für Linux-Systeme gestrichen.

Außerdem ändert sich etwas auf den Kommunikationskanälen: Homebrew ist jetzt auf Mastodon zu finden und Schwachstellen werden nicht mehr wie auf der Seite HackerOne, sondern auf GitHub veröffentlicht. Alle weiteren Änderungen sind im vollständigen Blogbeitrag von Mike McQuaid festgehalten.

(kki)