Magdeburg-Fab: Kosten steigen angeblich auf 30 Milliarden Euro

Gestiegene Bau- und Energiekosten sollen sich erheblich auf Intels geplantes Halbleiterwerk in Magdeburg auswirken. Von 30 Milliarden Euro ist die Rede.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 23 Kommentare lesen

(Bild: Christof Windeck / c't)

Lesezeit: 2 Min.

Zwischen der deutschen Bundesregierung, der Landesregierung in Sachsen-Anhalt und Intel laufen derzeit Nachverhandlungen zu den Förderungen eines Halbleiterwerks in Magdeburg. Angeblich will Intel jetzt weitere 4 Milliarden bis 5 Milliarden Euro – zusätzlich zu den bisher zugesagten 6,8 Milliarden Euro.

Die Summe nennt die US-Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf interne Quellen. Schon Anfang Februar 2023 wurde publik, dass Intel mehr Geld für den Bau fordert; damals war von insgesamt 10 Milliarden Euro die Rede.

Laut Bloomberg argumentiert Intel, dass die Kosten für den Bau inzwischen bei extrem hohen 30 Milliarden statt wie ursprünglich kalkuliert 17 Milliarden Euro liegen sollen. Vor einem Jahr hätte die Differenz für ein komplettes Halbleiterwerk und mehr gereicht. Die 17 Milliarden Euro etwa enthielten zwei zusammengeschlossene Halbleiterwerke, die zusammen eine "Megafab" ergeben sollten.

Auf Nachfrage schickte Intel eine Stellungnahme, die dem bisherigen Ton treu bleibt, ohne ins Detail zu gehen: "Intel und die deutsche Regierung verfolgen das gleiche Ziel: den Aufbau einer global widerstandsfähigeren Lieferkette durch die Stärkung der europäischen Halbleiterfertigungskapazitäten. Seit wir unsere Pläne für den Bau einer neuen Halbleiterfabrik in Magdeburg bekannt gegeben haben, haben die Störungen in der Weltwirtschaft zu einem Anstieg der Kosten geführt, von Baumaterialien bis hin zu Energie. Wir schätzen den konstruktiven Dialog mit der Bundesregierung, um die Kostenlücke zu schließen, die im Vergleich zum Bau an anderen Standorten besteht, und dieses Projekt weltweit wettbewerbsfähig zu machen. Wir sind dem Projekt verpflichtet."

Die deutsche Politik lehnte höhere Fördergelder bislang ab und erwägt stattdessen alternative Subventionsmöglichkeiten, darunter ein eigener Windpark für Intel, um die Energiekosten zu senken. Der Baubeginn verzögert sich derweil bis voraussichtlich 2024. Bis dahin sollte auch das europäische Chipgesetz (EU Chips Act) verabschiedet werden, das die hohen Förderungen überhaupt erst rechtlich ermöglicht.

(mma)