Maker-Marginalien: Buntes aus der DIY-Welt kurz gemeldet

Was sonst noch so war: Weitere Um- und Nachbauten von DeLoreans, faltbare Roboter, kostenlose CAD-Werkzeuge, 3D-Drucker fürs Smartphone und für die Rotorenproduktion – sowie eine Entschuldigung.

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Maker-Marginalien: Buntes aus der DIY-Welt kurz gemeldet

Die Räder des Origami-Roboters von Liz Kruesi sind kunstvoll aus Papier gefaltet – die ausführliche Anleitung gibt es online.

(Bild: Bryan Edwards / Popular Science)

Lesezeit: 5 Min.
Inhaltsverzeichnis
Maker-Marginalien

Endlich Wochenende! Aber auch in dieser Woche ist in der Maker-Welt wieder so vieles spannende, lustige und anregende passiert, dass wir es gar nicht alles in unseren aktuellen Make-Meldungen unterbringen konnten. Deshalb hier in aller Kürze, was sonst noch war.

Falls es wirklich jemand verpasst haben sollte: Am vergangenen Mittwoch, dem 21. Oktober 2015, wurde die Welt von der Vergangenheit eingeholt – oder doch eher von der Zukunft von gestern? Jedenfalls war Marty-McFly-Tag und das Netz stand Kopf. Vor allem tauchten pünktlich zu diesem Stichtag aus der Film-Trilogie "Zurück in die Zukunft" lauter Sportwagen vom Typ DeLorean DMC-12 (alias: Die Zeitmaschine) aus der Versenkung auf. Anfang der 80er Jahre wurden davon rund 8500 Stück gebaut, etwa die Hälfte davon soll es noch geben, entweder als fahrtüchtige Oldtimer oder als Basis für allerlei Umbauten. Während sich Studenten aus Belfast an die Umrüstung des DeLorean auf Elektroantrieb wagten, haben ein paar entschlossene Stanforder in ihr Vintage-Gefährt (Spitzname: Marty) gleich noch eine Selbststeuerung eingebaut, die die Reifen zum Rauchen bringt:

Fliegen kann das Gefährt aus Stanford allerdings noch nicht. Dieser Funktionslücke widmet sich hingegen Markus Freyermuth, wenn auch nur im Modellmaßstab: Sein DeLorean ist eine Kreuzung aus Auto und Quadrocopter, und noch dazu herrlich beleuchtet:

Ein russisches Modell aus dem Jahr 2011 zeigt zwar nicht so viele Details wie Freyermuths Fluggerät, aber die grobe Anmutung stimmt, vor allem, da die Maschine ohne Rotor-Ausleger auskommt. Die Musik im Video stammt allerdings irgendwie aus einem anderen Film:

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Wer sich doch mehr für das Original interessiert, sollte einen Blick in den Scan eines Artikels aus der Zeitschrift Popular Mechanics werfen – die hatte seinerzeit der DeLorean-Zeitmaschine, die im Film als Requisit mitwirkte, gründlich unter die Haube geschaut.

Roboter aus faltbaren Materialien gibt es in den Forschungslabors zwar häufiger, Papier ist aber selten der Stoff der Wahl, wenn es darum geht, eine bewegliche Maschine zu bauen. Zugegeben, die flinken Kamigami-Roboter, für die aktuell die Finanzierung bei Kickstarter läuft, bestehen auch nicht (nur) aus Papier, aber Faltungen scheinen bei diesem Modell der häufigste Arbeitsgang auf dem Weg vom Bausatz zum fertigen Roboter zu sein.

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Noch ist das Projekt nicht finanziert, und außerhalb von Kanada und der USA kann man auch nicht mitbieten (in den genannten Ländern liegt der Mindestbeitrag bei 50 Dollar, wenn man am Ende auch einen Roboter haben will). Frei nachbauen kann man hingegen den Papier-Roboter von Liz Kruesi (siehe Bild ganz oben): Die ausführliche Bauanleitung gibt es auf den Webseiten von Popular Science.

Einfach klicken und ziehen, und schon wächst der Roboter in 123D Design auf Wunschgröße.

(Bild: Autodesk)

Autodesk hat Version 1.7 seines kostenlosen 3D-Konstruktionsprogramms 123D Design veröffentlicht. Dieses soll jetzt in der Lage sein, aus STL-Dateien importierte 3D-Objekte mit den Solid-Werkzeugen zu bearbeiten – die funktionierten bisher nur auf Körpern, die man direkt mit den Bordmitteln des CAD-Programms aufgebaut hat. Bei anderen Neuheiten wie dem Ausrichten-Werkzeug oder der Option, Auswahlen zu skalieren, haben sich die 123D-Design-Entwickler ihren eigenen Angaben nach direkt vom sprichwörtlich simpel bedienbaren 3D-Webdienst Tinkercad inspirieren lassen (kein Wunder, schließlich gehört der ja auch zu Autodesk).

Der handliche Stereolithographie-3D-Drucker Olo 3D soll sich vom Smartphone aus steuern lassen.

(Bild: Solido3D)

Für alle, die schon immer einen Stereolithographie-3D-Drucker für die Handtasche vermisst haben, will die italienische Firma Solido3D ab Mitte kommenden Jahres ein Schächtelchen namens Olo 3D für unter hundert Euro anbieten. Das Maschinchen soll von Smartphones aus gesteuert werden und Objekte bis zu einer Größe von 7,6 cm × 12,7 cm × 5 cm bauen (und dazu mehrere Stunden brauchen). Seine Premiere feierte es auf der Maker Faire in New York im September, es soll aber im Oktober noch eine Kickstarter-Kampagne zur Anschubfinanzierung geben.

3D-Drucker stehen ja bei vielen im Verdacht, vor allem unnütze Nippesfiguren und damit letzten Endes Plastikmüll zu produzieren, deshalb hier mal ein Hinweis auf nützliche Produkte aus solchen Maschinen: Der Thingiverse-Nutzer overevolve beschreibt, wie er mit Hilfe eines 3D-Druckers praktisch einsetzbare 14-Zentimeter-Propeller für seinen Quadrocopter produziert hat. Einen Testflug damit gibt es auch als Video:

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Apropros Plastikmüll: Wer einen eigenen 3D-Drucker betreibt, hat sehr bald einen Karton unter dem Tisch stehen, in dem sich verdrucktes Plastik sammelt – Objekte, die sich während des Drucks von der Bauplattform gelöst haben, überholte frühe Prototypen, Testobjekteund ähnliches mehr. Die naheliegende Idee: 3D-Fehldrucke selbst recyclen und zu neuem Plastikfilament für frische 3D-Drucke aufbereiten. Dafür gibt es zwar schon einige Maschinen aller Preislagen und auch Community-Angebote, aber mit dem Felfil Evo nähert sich auf Kickstarter ein weiteres (Open-Source-)Gerät für diesen Zweck seinem Finanzierungsziel.

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Er kann's doch: Der 12-Meter-3D-Drucker von WASP spuckt auf der Maker Faire in Rom Material aus.

Die Entwickler dieser Filament-Produktionsmaschine kommen aus Italien und nach Italien geht auch die Entschuldigung dieser Woche: Vor einem Monat hatten wir uns in den Maker-Marginalien etwas abfällig über den 12-Meter-3D-Drucker der italienischen Firma WASP (für World’s Advanced Saving Project) mokiert, weil der im Vorfeld einer Veranstaltung zwar mächtig beworben wurde, es hinterher aber keine Bilder oder Videos gab, auf denen zu sehen war, wie die Maschine wirklich druckt. WASP hat seine Konstruktion allerdings auch zur Maker Faire nach Rom gebracht, und dort hat unser Kollege Philip Steffan das Gerät tatsächlich in Aktion abgelichtet. Deshalb: Scusi nach Italien – und ein schönes Wochenende! (pek)