Marktforscher: Globaler Markt für Mobiltelefone und PCs bricht 2024 wieder ein

Die weltweiten Ausgaben für Smartphones, Tablets, Desktop-Rechner und Laptops werden dieses Jahr um 10 Milliarden US-Dollar sinken, prophezeien Analysten.

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(Bild: Prostock-studio/Shutterstock.com)

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Die IT-Industrie wird in diesem Jahr nicht an ihre Verkaufserfolge im Corona-Jahr 2021 anknüpfen können. Nachdem die Branche damals einen Rekordumsatz mit Hardware von 730 Milliarden US-Dollar erzielte, schwankt die globale Nachfrage nach IT-Geräten wie Desktop-PCs, Laptops, Tablets und vor allem Handys laut den Analysten von Stocklytics erst einmal weiter Hin und Her. Der Markt hat sich nach einem massiven Umsatzeinbruch im Jahr 2022 im vorigen Jahr zwar deutlich erholt. Die Experten erwarten aber, dass sich der mit dem Abklingen der Corona-Pandemie eingeläutete negative Trend in diesem Jahr vorübergehend noch einmal fortsetzt. Die weltweiten Ausgaben für PCs, tragbare Rechner und Mobiltelefone werden ihnen zufolge 2024 voraussichtlich um 10 Milliarden Dollar sinken.

In den ersten Monaten von Covid-19 investierten Unternehmen und Verbraucher aufgrund von Homeoffice und Online-Unterricht massiv in neue IT-Ausrüstung und gaben Hunderte Milliarden Dollar für Laptops, Tablets und Mobiltelefone aus. Laut Erhebungen der Statistikplattform Statista, die Daten von Markt- und Meinungsforschungsinstitutionen und Ämtern auswertet, beliefen sich die Gesamtausgaben für derlei Hardware im Jahr 2020 noch auf 670 Milliarden Dollar. Ein Jahr später stiegt diese Zahl sprunghaft auf 730 Milliarden Dollar nach oben. 2022 wiederum führten wirtschaftliche Unwägbarkeiten etwa aufgrund des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine und pandemiebedingte Entlassungen zu einem enormen Ausgabenrückgang, wobei der Gesamtumsatz im Jahresvergleich um gewaltige 40 Milliarden Dollar auf rund 690 Milliarden Dollar sank.

2023 erholte sich der Markt deutlich: Der Umsatz stieg auf 720 Milliarden Dollar. 2024 wird die Industrie laut Statista aber diesen Erfolg nicht wiederholen können. Unternehmen erhöhten ihre Budgets für IT-Ausgaben zwar weiter. Die Inflation habe die Kaufkraft privater Verbraucher aber erheblich geschwächt, sodass immer weniger Konsumenten ihr verfügbares Einkommen für Technik ausgäben. Die globalen Ausgaben für gängige Hardware werde daher um 1,8 Prozent auf 710 Milliarden Dollar sinken, was den zweiten großen jährlichen Umsatzrückgang seit 2020 darstelle. Die Delle sei aber von kurzer Dauer: Der Gesamtumsatz soll den Marktauguren zufolge bis 2028 um 14 Prozent auf 810 Milliarden Dollar nach oben gehen.

Das größte Minus wird 2024 Statista zufolge das Smartphone-Segment verbuchen. Trotz des Wachstums in den Schwellenländern würden die weltweiten Verkäufe einschlägiger Geräte etwa von Apple oder Samsung durch Komponentenknappheit, Lagerhaltung und längere Austauschzyklen stark beeinträchtigt. Zusammen mit düsteren Wirtschaftsaussichten führten diese Entwicklungen schon 2022 zu einem massiven Umsatzrückgang mit Smartphones um 27 Milliarden Dollar auf 454 Milliarden Dollar. 2023 brachte zwar eine Erholung auf 479 Milliarden Dollar. Dieses Jahr soll der einschlägige Markt aber um 11,4 Milliarden Dollar einbrechen.

Im Vergleich dazu wird laut den Prognosen der Tablet-Umsatz voraussichtlich nur um 1,2 auf 53,7 Milliarden Dollar sinken. Der weltweite Laptop-Umsatz soll auf 127,5 Milliarden Dollar sinken, das sind 100 Millionen Dollar weniger als im Vorjahr. Andererseits sind Desktop-PCs das einzige Marktsegment, bei dem ein positiver Trend erwartet wird: Der Gesamtumsatz soll 2024 gegenüber dem Vorjahr um 100 Millionen Dollar auf 38 Milliarden Dollar wachsen. Von 2025 an dürfte es in allen Segmenten wieder nach oben gehen und das Rekordergebnis von 2021 erneut erreichbar sein. Hierzulande sieht der Branchenverband Bitkom den Markt für IT und Telekommunikation entgegen dem globalen Trend weiter auf Wachstumskurs. Auch bei Hardware sollen die Umsatzzahlen nach einem deutlichen Minus wieder ins Plus drehen.

(olb)