Massenentlassung: Yahoo will 20 Prozent seiner Belegschaft abbauen

Yahoo feuert seine Mitarbeiter: 20 Prozent müssen bis zum Jahresende gehen. Die ersten 1000 trifft es schon diese Woche, und die Werbeabteilung wird umgebaut.

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(Bild: Zakharchuk/Shutterstock.com)

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Das Internet-Unternehmen Yahoo will im Verlauf dieses Jahres jede fünfte Stelle streichen und dabei auch sein Werbegeschäft neu strukturieren. Bereits in dieser Woche sollen 1000 Mitarbeiter entlassen werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die exakte Zahl der Mitarbeiter ist nicht bekannt, dürfte jedoch zwischen 8000 und 10.000 liegen. Gegenüber CNBC (der als einer der Ersten darüber berichtete) sagte ein Firmensprecher, man gestalte die Abteilung für Werbung um und reduziere bei dieser Gelegenheit den früher "Yahoo for Business" genannte Unternehmensteil der Arbeitskräfte auf die Hälfte.

Weiter sagte der Firmensprecher gegenüber CNBC, solche Entscheidungen seien "niemals einfach", aber man glaube, dass diese Änderung (also die Entlassung der Hälfte der Werbeabteilungs-Mitarbeiter) das eigene Werbegeschäft auf lange Sicht "vereinfachen und stärken" werde und zugleich den eigenen Kunden und Partnern höheren Wert liefere. Das Unternehmen werde den entlassenen einheimischen Mitarbeitern Abfindungen zahlen, sagte der Sprecher, nannte aber keine Höhe oder weitere Details der Abfindungen.

Damit reiht sich Yahoo in die Schlange der Technik-Firmen ein, die in letzter Zeit massenhaft Mitarbeiter freigesetzt haben, darunter Microsoft, Amazon, Google, Salesforce und andere (Apple ausgenommen). Die grassierende Inflation lässt die Erlöse schrumpfen, weil besonders in Yahoos Fall die Werbekunden ihre Ausgaben kürzen, und belastet auch direkt Yahoos Unternehmenskosten durch steigende Energiepreise und Mieten. Auch die Aussicht auf weiter nachlassendes Geschäft in nächster Zukunft treibt Unternehmensleitungen dabei an, jetzt schon mit einer Verkleinerung des Mitarbeiterstamms und damit einer Kostensenkung zu reagieren.

Zu Yahoos wechselvoller Unternehmensgeschichte gehören mehrere Eigentümerwechsel. Zuletzt veräußerte Besitzer Verizon 2021 seine Tochterfirma Verizon Media für 5 Milliarden US-Dollar an den US-Investor Apollo Global Management; durch das Geschäft erwarb letzterer die beiden Web-Urgesteine AOL und Yahoo (das daraufhin seinen Namen wieder führte). Verizon begrub dadurch seine Ambitionen, beim Werbegeschäft mit Branchengrößen wie Google mithalten zu wollen. Noch im Januar dieses Jahres kündigte Yahoo Search etwas wolkig eine Rückkehr seiner "coolen" Suchmaschine an – näheres ist bislang nicht bekannt.

(tiw)