Microsoft-Chef: Auf iPods landet hauptsächlich gestohlene Musik

Steve Ballmer hatte in einem Pressegespräch über digitale Medien einen kräftigen Seitenhieb für den Rivalen Apple übrig -- und will für einheitliches Digital Rights Management werben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 405 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Microsoft-CEO Steve Ballmer hat in einem Pressegespräch in London behauptet, die meiste Musik, die auf Apples MP3-Player abgespeichert wird, sei gestohlen. An anderer Stelle wird Ballmer zitiert mit der Aussage, iPod-Besitzer seien "Musikpiraten", berichtete jedenfalls Silicon.com, auf die sich viele andere Berichterstatter beziehen. Die Aussagen von Ballmer führten natürlich gleich zu großen Protesten in der Apple-Gemeinde -- und auch zu unterschiedlichen Interpretationen, denn Mac Observer beispielsweise meint, Ballmer habe nicht einfach die iPod-User als "Diebe" bezeichnet. Der Microsoft-Chef habe lediglich angemerkt, bei den auf den portablen Playern gespeicherten Songs handele es sich oft um gestohlene Musik -- was aber nicht unbedingt auf das Verhalten der iPod-User selbst zurückgeführt werden könne.

Was als spitzfindige Unterscheidung erscheinen mag, hat für Ballmer einen ernsten Hintergrund: Die Probleme mit dem Digital Rights Management und unterschiedliche DRM-Techniken führten dazu, dass sich DRM nicht allgemein duchsetze und immer wieder umgangen werde. Digital Rights Management (DRM) solle aber künftig dafür sorgen, dass weniger gestohlene Medien benutzt werden. Allerdings gebe es neben jenen, die aus finanziellen Gründen "Raubkopien" nutzten auch jene, die Probleme mit aktuellen DRM-Techniken hätten, die bei Windows schon seit Jahren eingesetzt werde. Dazu zählt Ballmer auch seinen eigenen zwölfjährigen Sohn. Das DRM werde weiterentwickelt, doch sei das keine Garantie dafür, dass weniger "Raubkopien" kursierten.

Eigentliches Thema des Pressegesprächs war der Markt für Privatnutzer und die Zusammenführung von Video-, Audio- und Computertechnik. Es werde eine explosionsartig steigende Nachfrage geben, meint der Microsoft-Chef. Apples Produkte würden aber keine Chance haben, sich einen großen Marktanteil zu sichern. Solche Chancen räumt Ballmer am ehesten dem PC ein. (anw)