Microsoft-Chef Steve Ballmer raucht die Friedenspfeife

Ungewohnt sanfte Töne schlägt Microsoft-Chef Steve Ballmer an, der bislang eher für forsches Auftreten gegenüber der Konkurrenz bekannt war.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 346 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Ungewohnt sanfte Töne schlägt Microsoft-Chef Steve Ballmer an. Zur Eröffnung der CeBIT will Ballmer eine Rede halten, die die Financial Times Deutschland als "Friedensangebot bezeichnet: "Als Branchenprimus müssen wir Aufwind für eine breite Vielzahl anderer Unternehmen erzeugen", sagte Ballmer in einem Interview. "Die Branche möchte, dass Microsoft verantwortungsbewusster wird. Wir müssen verlässlich sein und unsere Anstrengungen bei der Zusammenarbeit mit unseren Partnern verdoppeln."

Die sanften Töne kommen nicht ganz überraschend. Trotz immer wieder dargestellter deutlicher Positionen gegen Open Source schlugen Microsoft-Manager in letzter Zeit eine moderatere Gangart ein. Auch hat Microsoft großes Interesse daran, die außergerichtliche Einigung im Kartellprozess, in dem auch die Berufungsinstanz die wettbewerbswidrige Ausnutzung eines Monopols durch Microsoft bestätigte, schnell über die Bühne zu bringen -- dabei dürften aggressive Töne gegenüber der Konkurrenz nicht gerade hilfreich sein.

Ballmer, der durch sein forsches Auftreten früher schon einiges Aufsehen erregte, meinte nun, Microsoft sei erwachsen geworden. Ob das die Konkurrenz auch so sieht, ist fraglich: Diese Konkurrenz, dieses Mal in Gestalt von Sun, geht weiter auch juristisch gegen die Redmonder vor: Der Unix- und Server-Spezialist reichte gerade eine Klage gegen Microsoft ein und verlangt über eine Milliarde US-Dollar Schadensersatz. (jk)