Microsoft-Chef räumt Fehler im Umgang mit Sicherheit ein

Sein Unternehmen habe sich erst verspätet um bessere Produktsicherheit gekümmert, sagte Steve Ballmer auf einer Konferenz. Auch plane Microsoft kein Office für Linux.

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Microsoft-Chef Steve Ballmer zeigte sich auf der Gartner ITxpo Conference in Orlando einsichtig. Er räumte ein, dass sein Unternehmen sich erst mit Verspätung um eine bessere Produktsicherheit gekümmert habe. Nun aber genieße das Thema Sicherheit höchste Priorität. Das sei auch notwendig, denn Qualitäts- und Sicherheitsverbesserungen seien Voraussetzungen, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. Dazu gehöre auch ein besseres Patch-Management.

Anfang Oktober wurde eine neue Sicherheitsinitiative von Microsoft bekannt. Dabei geht es unter anderem darum, die Windows-Anwender besser als bisher auf dem aktuellen Stand zu halten. Microsoft-Gründer Bill Gates hatte in diesem Zusammenhang von "automatischen Updates" gesprochen.

Ballmer gewährte aber auf der Konferenz nicht nur Einblicke in seine Selbsterkenntnisse, er hatte auch noch Seitenhiebe auf Linux übrig. "Gibt es einen Grund dafür zu glauben, dass Code, der von verschiedenen Menschen weltweit geschrieben wurde, von höherer Qualität sei als einer, der von Professionellen in einer kontrollierten Umgebung entwickelt wurde?", lautete seine rhetorisch gemeinte Frage. Linux habe keine Roadmap vorzuweisen, an der sich die Nutzer orientieren könnten. Auch sei das freie Betriebssystem nicht sicherer als Windows.

Es sei kein Office von Microsoft für Linux geplant, sagte Ballmer weiter. Er könne aber nicht versichern, dass es in der Zukunft so bleibe. Derzeit sei der Markt für Linux noch kleiner als für Macintosh-Software, da lohne sich ein Engagement kaum, zumal Nutzer von Linux normalerweise für Software nichts bezahlten. Ballmer nutzte seinen Aufenthalt in Florida, um dort den Produktstart von Office System 2003 zu begehen. (anw)