Microsoft: Höherer Umsatz als erwartet, Cloud-Wachstum gedämpft

Microsoft hat zum 17. Mal hintereinander die Erwartungen der Analysten übertroffen. Das gesamte Fiskaljahr endet positiv, das vierte Quartal mit einem Verlust.

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Microsoft: Höherer Umsatz als erwartet, Cloud-Wachstum gedämpft

(Bild: StockStudio/Shutterstock.com)

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Microsoft hat im vierten Quartal seinen Umsatz gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Softwarekonzern steigerte die Umsätze im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 38 Milliarden US-Dollar. Analysten waren von etwa 36,5 Milliarden Dollar ausgegangen. Microsoft hat damit im 17. Quartal in Folge die Erwartungen übertreffen können.

Obwohl die im Geschäftsbericht von Microsoft ausgewiesenenen Umsätze zu einem großen Teil dem Cloud-Geschäft zu verdanken sind, verlangsamte sich das Wachstum von Microsofts Cloud-Plattform Azure binnen drei Monaten von 59 Prozent auf 47 Prozent. Die Aktie gab deshalb im nachbörslichen Handel am Mittwoch zeitweise um mehr als zwei Prozent nach. Am Donnerstag Morgen naitierte sie mit 181,22 Euro. Offensichtlich hatten die Anleger angesichts der verstärkten Nutzung von Cloud-Services ausgelöst durch verstärktes Homeoffice während der Corona-Pandemie mit höheren Steigerungen gerechnet und sind nun durch das Ergebnis enttäuscht worden.

Im Office-Bereich konnte Microsoft seine Einnahmen im Jahresvergleich erhöhen. Dort stiegen die Umsätze bei den Commercial Products und Cloud-Services um 5 Prozent, bei den Consumer-Produkten um 6 Prozent. Im Consumer-Bereich konnte Microsoft die Anzahl der Nutzer von Office 365 auf 42,7 Millionen Abonnenten steigern. Ebenfalls trug das Karrierenetzwerk LinkedIn mit einer Umsatzsteigerung von 10 Prozent positiv zum Gesamtumsatz bei.

Bedingt durch die Corona-Krise und Notebook-Käufe für das Homeoffice zog der PC-Markt an. Davon profitierte Microsoft bei seinen Windows-Betriebssystemverkäufen. Der Umsatz mit Windows OEM stieg um 7 Prozent an, Windows als kommerzielles Produkt um 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Die Umsätze mit Microsofts hauseigener Surface-Hardware stiegen um 28 Prozent. Auch die Spielekonsole Xbox, passende Spiele und Services verzeichneten einen deutlichen Umsatzzuwachs von 65 Prozent. Offenbar wurde während des Lockdowns während der Corona-Pandemie mehr an der Konsole gespielt.

Runter ging es dagegen bei den Einnahmen im Anzeigengeschäft der Suchmaschine Bing!. Hier brachen die Einnahmen um etwa 18 Prozent ein.

Insgesamt konnte Microsoft in diesem gesamten Geschäftsbereich Office, Surface, XBox und Anzeigen den Umsatz um 14 Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar steigern. Analysten hatten lediglich Einnahmen von etwa 11,5 Milliarden Dollar erwartet.

Die Pandemie wirkte sich jedoch nicht nur positiv auf Microsofts Geschäfte aus: So musste der Konzern viele seiner hauseigenen Ladengeschäfte schließen, was die Bilanz mit 450 Millionen Dollar belastete. Der Quartalsgewinn ging zwar insgesamt um 15 Prozent auf 11,2 Milliarden Dollar im Jahresvergleich zurück, allerdings war in der Bilanz des Vergleichsquartals auch eine Steuergutschrift enthalten, die das Ergbenis künstlich aufgebläht hatte.

Für das Ende Juni endende Geschäftsjahr zieht Microsoft insgesamt eine positive Bilanz: Der Umsatz stieg um 14 Prozent auf 143 Milliarden Dollar. Davon blieben unter dem Strich 44,3 Milliarden Dollar Gewinn übrig.

(olb)