Microsoft: Provision für PC-Spiele im Windows Store sinkt auf 12 Prozent

Microsoft folgt dem Beispiel von Epic Games und verlangt in Zukunft nur noch eine zwölfprozentige Provision von Spieleentwicklen im Windows Store.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.

Wer seine Spiele im Windows Store anbietet, darf künftig 88 Prozent der Verkaufsumsätze behalten. Das kündigte Microsoft in einem Blog-Eintrag an. Die Provision für über den Store verkaufte PC-Spiele fällt damit von 30 Prozent auf 12 Prozent.

Der Schritt soll Entwicklern helfen, über günstigere Preise mehr Spieler zu erreichen und somit am Ende mehr Geld einzunehmen, schreibt Microsoft in dem Blog-Eintrag. Das Tech-Unternehmen folgt damit dem Vorbild von Epic Games, Fortnite-Entwickler und Anbieter des Epic Games Store, wo die Provision ebenfalls nur bei vergleichsweise niedrigen 12 Prozent liegt.

30 Prozent gelten als Industriestandard: Apple, Valve, Google, und Sony verlangen diese Provision für jede App oder jedes Spiel, das in ihren Stores verkauft wird. Auch bei Umsätzen mit Ingame-Transaktionen müssen Entwickler oft einen Teil an den Store-Betreiber abgeben. Bei Apple und Google zahlen kleinere Entwickler nur 15 Prozent Provision, bei Steam bekommen die erfolgreicheren Spiele einen Nachlass. Weiterhin verlangt Microsoft eine 30-prozentige Provision in seinem Xbox-Konsolen-Store – die Abgabe wird ausschließlich im Windows Store umgesetzt und betrifft lediglich PC-Spiele. Die Änderung soll am 1. August in Kraft treten.

Im Vergleich mit Steam spielt Microsofts eigener PC-Spiele-Store nur eine untergeordnete Rolle: Zwischenzeitlich hatten Spiele-Fans zumindest bei Microsofts eigenen Titeln keine Wahl, als Microsoft eigene Storefront zu verwenden. Mittlerweile bietet Microsoft seine Eigenentwicklungen aber wieder bei der Valve-Plattform an.

Der Zeitpunkt von Microsofts Ankündigung dürfte nicht zufällig gewählt sein: Am Montag beginnt das Gerichtsverfahren im Streit zwischen Epic Games und Apple. Epic wirft Apple vor, die eigene Marktmacht auszunutzen und zu hohe Provisionen für Apps zu verlangen, die im App Store vertrieben werden. Im Zuge der Auseinandersetzung und der damit verbundenen Berichterstattung sind auch andere Plattformbetreiber unter Druck geraten, ihre verlangten Provisionen zu reduzieren.

(dahe)