Microsoft droht Ungemach von der EU-Kommission

Eine Expertengruppe der EU-Kommission soll laut Medienberichten festgestellt haben, dass der Software-Riese gegen Wettbewerbsregeln verstoßen hat.

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Eine Expertengruppe der EU-Kommission hat laut Medienberichten festgestellt, dass Microsoft gegen Wettbewerbsregeln verstoßen hat. Welche Schritte gegen das Unternehmen unternommen werden, überlasse die Gruppe EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti, heißt es. Eine Entscheidung werde aber erst in ein paar Monaten fallen, wird eine Sprecherin der EU-Kommission zitiert.

Die EU-Kommission hat das Verfahren gegen Microsoft im August 2000 eröffnet und im August 2001 erweitert. Die Kommission ist der Auffassung, dass Microsoft gegen die europäischen Wettbewerbsregeln verstoßen habe, indem der Konzern auf "rechtswidrige Weise" seine beherrschende Stellung im Markt der Betriebssysteme für PCs "auf den Markt der einfachen Server-Betriebssysteme erweitert hätte". Außerdem beanstandet die Kommission, dass Microsoft seinen Media Player rechtswidrig an sein marktbeherrschendes Betriebssystem Windows gekoppelt habe.

Die EU-Wettbewerbshüter müssen einen Kompromiss in den USA zu Microsoft berücksichtigen. Im November vergangenen Jahres hatte eine US-Bundesrichterin den Kernpunkten einer außergerichtlichen Einigung des Konzerns mit dem US-Justizministerium zugestimmt. Damit war das US-Kartellverfahren gegen Microsoft mit einem Sieg für den Konzern zu Ende gegangen. Die EU-Kommission hatte jedoch mehrfach deutlich gemacht, dass es im Brüsseler Fall um andere Vorwürfe geht als in den USA. (anw)