Microsoft legt Kartellstreit mit koreanischem Internetanbieter bei

Microsoft hat in einem Rechtsstreit mit dem südkoreanischen Internetanbieter Daum Communications eine Einigung erzielt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft hat in einem Rechtsstreit mit dem südkoreanischen Internetanbieter Daum Communications eine Einigung erzielt. Die Vereinbarungen zur Beilegung des Kartellstreits hätten ein Volumen in Höhe von 30 Millionen Dollar, teilten die Unternehmen am heutigen Freitag laut eines dpa-Berichts mit. Die Einigung umfasst eine Zahlung von zehn Millionen Dollar an Daum sowie Werbeaktivitäten und andere Geschäftsvereinbarungen im Wert von ebenfalls jeweils zehn Millionen Dollar.

Daum sagte im Gegenzug zu, alle Klagen gegen den US-Konzern zurückzuziehen. Der führende koreanische Betreiber eines Internet-Portals hatte Microsoft vorgeworfen, durch die Bündelung einer Reihe von Softwareanwendungen im Betriebssystem Windows den Wettbewerb zu verzerren. Vor vier Jahren hatte Daum eine entsprechende Beschwerde bei der südkoreanischen Kartellbehörde eingelegt. Im April vorigen Jahres reichte das Unternehmen zusätzlich eine Entschädigungsklage gegen den Softwarekonzern ein.

Unabhängig von der Einigung will die südkoreanische Handelskommission (FTC) eigenen Angaben zufolge den Fall Microsoft weiterverfolgen. Die Ermittlungsergebnisse wollte die Kommission noch vor Jahresende bekannt geben. Microsoft hatte in den offiziellen Unterlagen zu seinen Quartalsbilanzen bereits davon gesprochen, es könnte nach einer für den Konzern negativen Entscheidung der Kartellwächter "notwendig werden, Windows vom koreanischen Markt zu nehmen oder das Erscheinen neuer Versionen so lange zu verzögern, bis diese Anordnung aufgehoben wird".

Bereits im vergangenen Monat hatte Microsoft mit Vereinbarungen in Höhe von 761 Millionen Dollar einen jahrelangen Kartelldisput mit dem Softwarehersteller RealNetworks friedlich regeln können. Der Hersteller der Multimediasoftware Real Player hatte dagegen geklagt, dass Microsoft seinen Windows Media Player mit dem Betriebssystem bündelt. RealNetworks hatte auf Grund dieser Einigung auch seine Beteiligung an der Klage in Südkorea zurückgezogen. (jk)