Midem: Musikindustrie sucht Antwort auf Online-Börsen und Raubkopierer

Der Musikmarkt steckt in der Krise. Die Musikindustrie hat die Hauptschuldigen ausgemacht und diskutiert auf der Musikmesse Midem Abhilfen.

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Von
  • dpa

Der Musikmarkt steckt in der Krise. Die Umsätze mit CDs sind in Deutschland in den vergangenen drei Jahren um jeweils rund zehn Prozent gesunken, in anderen Ländern wie den USA sieht es ähnlich aus. Die Musikindustrie zumindest hat die Hauptschuldigen dafür ausgemacht: Das illegale Brennen von CDs sowie das Herunterladen von Songs aus dem Internet. Mehr als 9000 Experten aus fast 100 Ländern wollen von diesem Sonntag an auf der Musikmesse Midem in Cannes Wege aus der Krise beraten.

Der Schutz des Urheberrechts digital verfügbarer Musik ist dabei ein wichtiges Thema. Die deutsche Verwertungsgesellschaft GEMA wird anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens auf den Beitrag des Urheberschutzes für die Entwicklung der Musikkulturen hinweisen. Im Rahmen des Deutschen Tages auf der viertägigen Musikmesse werden am 21. Januar Vertreter deutscher Labels und Verlage auf einer Podiumsdiskussion über die Überwindung der Krise beraten.

Des weiteren wollen Musik- und Internetfirmen Geschäftsmodelle und Ideen präsentieren, wie mit Liedern im Datennetz Geld verdient werden kann. Bereits an diesem Samstag, dem Tag vor der offiziellen Midem- Eröffnung, treffen sich dafür rund 1000 Fachleute zum eintägigen Midemnet. Weitere Themen der 37. Midem sind internationale Kopierschutzsysteme für CDs, der Vertrieb von Musik für mobile Anwendungen wie Handy sowie Radioquoten für nationale Künstler.

Neben der geschäftlichen wird auch die künstlerische Seite Gehör finden. Das europäische Radionetzwerk NRJ vergibt am Vorabend der Midem-Eröffnung zum vierten Mal seine Musikpreise und lädt Superstars wie Robbie Williams und Shakira ins Palais des Festivals ein. Die klassische Sparte wird mit dem Cannes Classical Award gewürdigt. (dpa) / (jk)