Mittwoch: EU erlaubt Amazons MGM-Übernahme, BSI warnt vor Kaspersky-Software

Amazon bald mit MGM + Kaspersky-Software umstritten + Russisches Militär mit Bosch + Russlands Luftfahrt unter Druck + Bußgeld für Meta + Intel-Fab in Magdeburg

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Laptop mit Sicherheitssymbolen

(Bild: VideoFlow/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die von Amazon angestrebte Übernahme des US-Filmstudios MGM wird von der EU-Kommission zugelassen. Europas Wettbewerbshüter haben keine Bedenken, wenn Amazon durch das MGM-Portfolio stärkere Konkurrenz zu Marktführer Netflix wird. Das BSI warnt vor der weiteren Nutzung von Kasperskys Sicherheits- und Antiviren-Software, denn der russische Hersteller könnte selbst ungemütliche Operationen durchführen oder anlässlich des Ukraine-Krieges dazu gezwungen werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Grünes Licht für die Übernahme des Unterhaltungsunternehmens MGM durch Amazon.com gibt die Wettbewerbsbehörde der EU. Die Übernahme werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum auf. Durch den Kauf will Amazon seine Position im Streaming-Markt stärken, denn zu den bekanntesten Produkten des MGM-Labels zählen die James-Bond-Reihe und die jüngste "Hobbit"-Trilogie. Noch wartet Amazon auf eine entsprechende Bestätigung der US-amerikanischen Wettbewerbshüter, nachdem die EU-Kommission Amazon den Kauf des US-Filmstudios MGM erlaubt.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) spricht eine offizielle Warnung "vor dem Einsatz von Virenschutzsoftware des russischen Herstellers Kaspersky" aus. In seiner Begründung stellt das BSI besonders das notwendige Vertrauen in "die Zuverlässigkeit" sowie die "authentische Handlungsfähigkeit" eines Herstellers von Antiviren-Software ab. Der Hersteller selbst widerspricht und sieht sich ungerecht behandelt, dennoch warnt das BSI aufgrund des Ukraine-Krieges vor Kasperskys Sicherheits- und Antiviren-Software.

Nach der russischen Invasion hat die Ukraine bei russischen Militärfahrzeugen verbaute Bosch-Teile gefunden und sich darüber beim Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland beschwert. Deren Export nach Russland ist seit 2014 verboten. Das Bundeswirtschaftsministerium prüft jetzt. Bosch will keine Teile für russische Infanteriefahrzeuge geliefert haben – jedenfalls nicht wissentlich. Die Bosch-Teile in russischen Militärfahrzeugen wären ein Verstoß gegen Boschs Verträge.

Die Sanktionen setzen Russland zu. Nachdem bereits die westlichen Lufträume für russische Flugzeuge gesperrt sind, könnte bald auch der Inlandsverkehr in dem Riesenland mit elf Zeitzonen empfindlich gestört werden. Präsident Wladimir Putin versucht, mit eigenen Alternativstrukturen zumindest den Inlandsverkehr zu sichern, aber ohne West-Technik fliegt wenig: Russlands Luftfahrt unter Druck.

Die Datenschutzkommissionen der EU-Mitgliedsländer haben Meta Platforms zu Zahlung eines Bußgeldes in Höhe von 17 Millionen Euro verpflichtet. Als Begründung werden Verletzungen von Datenschutzrecht des Facebook-Betreibers angeführt. Die in der EU für Meta beziehungsweise Facebook zuständige irische Aufsichtsbehörde hat festgestellt, dass der Konzern "keine angemessenen technischen und organisatorischen Maßnahmen" getroffen habe, um Daten von EU-Nutzern zu schützen. Deshalb verhängt Irland 17 Millionen Euro Bußgeld gegen Meta.

Intel beginnt in der ersten Jahreshälfte 2023 mit dem Bau zweier Halbleiterwerke in Magdeburg, Sachsen-Anhalt. Im ersten Schritt fließen 17 Milliarden Euro. Intel und das Land halten sich die Option offen, in den nächsten Jahren weitere Halbleiterwerke hinzuzufügen. Bis zu 80 Milliarden Euro sollen in Europa die nächsten 10 Jahre fließen, wenn die Europäische Kommission den Plänen und Förderungen zustimmt. Zunächst gibt es bei Intels deutschem Mega-Halbleiterwerk für 17 Mrd. Euro den Baubeginn in Magdeburg.

Auch noch wichtig:

(fds)