Mittwoch: Netflix-Abo mit Werbung ab 2023, Twitter gegen Musk schon früher

Netflix gegen Kundenschwund & Konten-Sharing + Redesign für Amazon Prime + Twitters zügiges Musk-Verfahren + Rundfunkgebühren in Österreich + Erdgas-Eiertanz

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Digitale Inhalte in einer Wolke

(Bild: metamorworks / Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Netflix hat einen signifikanten Kundenschwund erwartet, aber dieser fiel zuletzt geringer aus, sodass auch die Finanzen des Streaming-Marktführers noch gut aussehen. Trotzdem will Netflix nächtes Jahr zusätzlich werbefinanziertes Streaming anbieten und stärker gegen Konten-Sharing vorgehen. Dagegen fallen die Änderungen bei Amazon Prime Video kleiner aus und beschränken sich auf ein Redesign der Benutzeroberfläche. Derweil hat ein US-Gericht im Sinne Twitters entschieden und plant ein schnelles Verfahren bereits für Herbst – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Netflix hat im abgelaufenen Quartal erneut Kunden verloren, aber deutlich weniger als selbst prognostiziert. Der Marktführer unter den Streaming-Diensten verzeichnete zuletzt 970.000 weniger Bezahlabos, nachdem Netflix zuvor von 2 Millionen weniger Kunden ausgegangen war. Daneben kündigte der Streamer das erwartete Netflix-Abomodell mit Werbung für Anfang 2023 an. Das Vorgehen von Netflix gegen Konten-Sharing befindet sich dagegen noch in Vorbereitung: Netflix verliert weniger Kunden, günstigeres Abo mit Werbung Anfang 2023.

Obwohl es keine konkreten Pläne für eine weltweite Ausdehnung gibt, hat Netflix weitere Maßnahmen vorgestellt, mit denen Account-Sharing verhindert werden soll. In ausgewählten Ländern lässt sich Netflix nur noch auf Fernsehern nutzen, die im eigenen Zuhause stehen. Getestet wird das vorerst in Süd- und Lateinamerika. Die Einschränkung soll ausschließlich Fernseher betreffen, Mobilgeräte wie Handys und Laptops sollen nicht beschränkt werden. Außerdem gibt es Ausnahmen etwa für Urlauber oder Vielreisende bei Netflix gegen Konten-Sharing: Fernseher nur noch im eigenen Zuhause.

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Amazon hat für seinen Streaming-Dienst Prime Video andere Pläne und will nur das Interface runderneuern. Das Redesign der Oberfläche kommt mit neuer Navigation: Künftig wird Prime Video nicht mehr durch ein horizontales Menü am oberen Bildschirmrand gesteuert. Stattdessen wandern die Menüpunkte vertikal an den linken Bildschirmrand, wie man es auch von Netflix und Disney+ gewohnt ist. Es gibt aber auch Änderungen bei den Vorschaubildern und der Hervorhebung bestimmter Inhalte wie Eigenproduktionen beim Videostreaming: Amazon stellt Oberfläche von Prime Video auf den Kopf.

Elon Musk und Twitter sehen einander bereits im Oktober vor Gericht. Dann soll entschieden werden, ob Musk seinen Vertrag zum Kauf Twitters für 46,5 Milliarden US-Dollar einhalten muss. Diese Entscheidung der zuständigen Richterin ist ein erster Teilerfolg für Twitter und ein Rückschlag für Musk. Musk hatte sich gegen ein beschleunigtes Gerichtsverfahren gewehrt und versucht, den Prozess in die zweite Februarhälfte 2023 zu schieben – weit nach dem vertraglich vereinbarten Kaufdatum: Eiliges Gerichtsverfahren Twitter v. Musk schon im Oktober.

Brandaktuell ist auf einmal die österreichische Debatte über die Gebühren zur Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Grund ist eine frische Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes, wonach spätestens 2024 Rundfunkgebühren auch bei reiner Internet-Nutzung anfallen. Die oppositionelle FPÖ fordert die Abschaffung der Gebühren. Die liberale Oppositionspartei NEOS und inzwischen auch die Regierungspartei der Grünen wollen dem deutschen Modell folgen und Abgaben für alle Haushalte einführen: Zukunft der österreichischen Rundfunkgebühren ist offen.

Die EU-Kommission rechnet laut einem Medienbericht nicht damit, dass Russland ab Donnerstag wieder Erdgas durch die Pipeline Nord Stream 1 liefert. Dabei bezieht man sich auf Angaben des EU-Haushaltskommissars Johannes Hahn, die er am Rande einer Konferenz in Singapur getroffen habe. Schon bevor die Wartungsarbeiten begannen, hatte Russland die Lieferungen durch Nord Stream 1 auf 40 Prozent reduziert. Man bereite sich auf alle möglichen Szenarien vor, aber die EU-Kommission rechnet mit dauerhaftem Erdgas-Lieferstopp bei Nord Stream 1.

Auch noch wichtig:

(fds)