Mittwoch: Netflix auch hierzulande strenger, Amazon mit größerem Fire-Tablet

Netflix gegen Account-Sharing + Fire in 11 Zoll + Mini-PCs mit neuen CPUs + Viasat schluckt Inmarsat + Dish-Hack mit 300.000 Betroffenen + Big-Tech soll zahlen

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Symbolisches Streaming über einer Großstadt; Mittwoch: Netflix-Zügel, 11"-Fire, Mini-PC-Trend, Satelliten-Übernahme, Dish-Hack & Netzausbau-Kosten

(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Jetzt aber wirklich: Netflix will das Teilen von Passwörtern auch in Deutschland und Österreich aktiv verhindern. Wer Personen dazu buchen will, zahlt extra. Es bleiben aber noch einige Fragen offen. Derweil hat Amazon sein erstes Tablet mit Fingerabdrucksensor angekündigt. Das Fire Max 11 wird Mitte Juni ab 270 Euro erhältlich sein, aber Amazons bislang größtes Tablet ist optional auch mit Eingabestift und Tastaturhülle für 395 Euro verfügbar. Dem Trend zum leisen Mini-PC folgen hingegen Intel und Zotac. Zur nächste Woche anstehenden Computex schicken sie lüfterlose Minirechner mit vergleichsweise starken Prozessoren der Baureihe Alder-Lake-N ins Rennen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit Monaten droht Netflix damit, nun wird es Realität: Der Streaming-Dienst will aktiv gegen Nutzer vorgehen, die ihr Konto mit anderen Personen außerhalb des Haushalts teilen. In südeuropäischen Ländern macht Netflix das bereits seit einiger Zeit, jetzt trifft es auch Deutschland, Österreich und den US-amerikanischen Heimatmarkt. In einer per E-Mail verschickten Mitteilung hat Netflix seine Kunden in Deutschland über das strengere Vorgehen informiert. Darin betont der Streaming-Dienst vor allem die Möglichkeit, ein "Zusatzmitglied" gegen Aufpreis dazuzubuchen: Netflix geht jetzt in Deutschland und Österreich gegen Account-Sharing vor.

Amazon hat sein bisher größtes und nach eigenen Angaben leistungsstärkstes Tablet angekündigt. Das Fire Max 11 kommt mit einem 11 Zoll großen Bildschirm und soll dank 8-Kern-Prozessor auch für moderne Spiele geeignet sein. Dazu gibt es 4 GByte Hauptspeicher, bis zu 128 GByte integrierten Speicherplatz und Unterstützung für Wi-Fi 6. Das 490 Gramm wiegende Tablet wird ab 14. Juni zu Preisen ab 270 Euro bei Amazon erhältlich sein. Die Akkukapazität wird zwar nicht genannt, aber mit bis zu 14 Stunden Betriebszeit soll das Fire Max 11 rund zwei Stunden länger durchhalten als noch das Fire HD 10: Fire Max 11 ab 270 Euro – Amazons bislang größtes Tablet vorgestellt.

Amazon Fire Max 11 (5 Bilder)

(Bild: Amazon)

Nur wenig größer als das 11"-Tablet, aber in einem anderen Formfaktor ist die Zbox CI337 Nano gehalten. Auf der Computex 2023 präsentiert Zotac kommende Woche diesen lüfterlosen Mini-PC mit dem sparsamen Intel Prozessor N100 aus der Baureihe Alder Lake-N. Letztere liefern deutlich höhere Rechenleistungen als ältere Celeron-N- und Pentium-N-Prozessoren, die bisher in vielen passiv gekühlten Minirechnern sitzen. Daneben wurde ein bisher von Intel nicht angekündigter NUC 13 Rugged Bravo Canyon ohne Lüfter entdeckt, ebenfalls mit Alder Lake-N: Lüfterlose Mini-PCs mit Intel-CPU N100 im Anmarsch.

Der US-amerikanische Satellitenbetreiber Viasat darf seinen britischen Konkurrenten Inmarsat übernehmen, wenn es nach der US-Telecomregulierungsbehörde FCC und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA geht. Allein, die EU-Kommission prüft die Sache noch. Dabei haben Viasat und Inmarsat die Milliardenübernahme schon im November 2021 vereinbart und möchten sie möglichst noch im Mai abschließen. SpaceX hat vergeblich versucht, den Zusammenschluss zu verhindern. Den entsprechenden Antrag von Elon Musks Firma hat die FCC abgewiesen. SpaceX wirft Viasat vor, mit seinen Bodenstationen in Frequenzbereichen zu funken, die SpaceX zustehen, doch laut FCC hat dies nichts mit dieser Fusion zu tun: SpaceX kann Übernahme Inmarsats durch Viasat nicht verhindern.

Im Februar hat der US-amerikanische Satelliten-TV-Anbieter Dish einen Hack bemerkt, bei dem sich Unbefugte Dish-Daten ausgeleitet haben. Tagelang waren Telefonsystem, interne IT und Webseiten offline, aber der Dienst selbst lief weiter. Jetzt gibt Dish zu, dass personenbezogene Daten von 296,851 Menschen in falsche Hände gelangt sind. Dabei seien jedenfalls die Daten von Führerscheinen und anderen Ausweisen ausgeleitet worden. Kunden seien generell nicht betroffen, wohl aber derzeitige und ehemalige Mitarbeiter, deren Angehörige und eine "begrenzte Zahl anderer Individuen": Hack des Satelliten-TV-Anbieters Dish betrifft 300.000 Mitarbeiter.

Der Plan der EU-Kommission für eine Big-Tech-Kostenbeteiligung am Glasfaserausbau hat einen überraschenden Fürsprecher gefunden: Brendan Carr, von Donald Trump nominierter Kommissar der US-Regulierungsbehörde FCC (Federal Communications Commission), hält die umstrittene Infrastrukturabgabe für eine "schlaue" Option, Anreize für Investitionen zu schaffen. Dass die Datenmaut insbesondere große US-Plattformbetreiber wie Amazon, Apple, Google, Meta, Microsoft und Netflix treffen soll, ist für den Republikaner kein Problem: US-Regulierer rät EU zu Big-Tech-Kostenbeteiligung mit Milliarden für Netzausbau.

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