Mittwoch: US-Spionage nach Stasi-Methoden, Meta-Untersuchung wegen KI-Deepfakes

Stasi-Paragraph in den USA + Metas Vorgehen bei KI-Bildern + Interview mit Browser-Hacker + Unterwasserroboter wie Meeresschildkröte + Details der PS5 Pro

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Bronzestatue eines Paparazzo; Mittwoch: Stasi-Paragraph, Meta-Prüfung, Hacker-Interview, Roboter-Schildkröte & Playstation-Verbesserungen

(Bild: Kurt Bauschardt CC BY-SA 2.0)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nicht nur Putzfrauen sollen gezwungen werden, Kunden für US-Dienste auszuspionieren, etwa durch Hardware-Manipulation. Nicht zufällig drängt im Senat die Zeit, denn das bisherige Überwachungsgesetz läuft in Kürze aus. Jetzt soll es sogar einen "Stasi-Paragraphen" bekommen. Derweil hat das unabhängige Kontrollgremium Metas eine Untersuchung eingeleitet, nachdem bei Facebook und Instagram freizügige KI-Bilder berühmter Frauen veröffentlicht wurden. Geprüft werden Vorgehen und Richtlinien Metas. In Vancouver hat Manfred Paul den Sicherheits-Wettbewerb Pwn2Own gewonnen, denn er hat verschiedene Webbrowser hacken können. Im Interview mit heise online gibt er Einblick in seine Arbeitsweise – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Schnell, schnell muss es gehen im US-Senat. Denn am Freitag läuft der berüchtigte Abschnitt 702 des Überwachungsgesetzes FISA (Foreign Intelligence Surveillance Act) aus. Das darf nicht passieren, meinen beide US-Parteien. Das Unterhaus hat eine Verlängerung um zwei Jahre beschlossen, einen "Stasi-Paragraphen" hinzugefügt und gleichzeitig den Spionageauftrag erweitert. Der US-Senat muss noch zustimmen. Die in Washington als Stasi-Paragraph bekannte Norm folgt eigentlich dem Beispiel der Volksrepublik China: Immer mehr Dritte sollen legal dazu gezwungen werden, heimlich für US-Geheimdienste zu spionieren. Bereits seit Jahren betroffen sind Netzbetreiber: US-Parlament vor Ausweitung des Spionage-Zwangs mit "Stasi-Paragraph".

Das Oversight Board von Meta Platforms untersucht das Vorgehen des Unternehmens bei KI-generierten Bildern und Videos berühmter Persönlichkeiten. Zwei Fälle haben das unabhängige Kontrollgremium dazu veranlasst. Es geht um freizügige Darstellungen einer bekannten indischen und einer berühmten US-amerikanischen Frau, die mit Methoden Künstlicher Intelligenz erstellt wurden. Das Oversight Board nennt keine Namen, aber es dürfte sich in einem Fall um Taylor Swift handeln. Anfang dieses Jahres waren KI-generierte, sexuell explizite Bilder der US-Sängerin in sozialen Netzwerken aufgetaucht, die massiv viral gegangen sind: Oversight Board prüft Metas Vorgehen bei KI-generierten Bildern nackter Frauen.

Safari, Chrome, Edge und die Firefox-Sandbox: Manfred Paul hat beim diesjährigen internationalen Sicherheits-Wettbewerb Pwn2Own Vancouver den ersten Platz und damit ein Preisgeld von rund 200.000 US-Dollar gewonnen. Er schaffte nicht nur die Webbrowser Apple Safari, Google Chrome und Microsoft Edge zu hacken, sondern auch die Sandbox von Mozillas Firefox. Bereits 2020 hat der damals 21-jährige Paul beim Pwn2Own-Wettbewerb eine Zero-Day-Lücke im Linux-Kernel ausnutzen können. Wir haben mit ihm über seine Motivation und sein Vorgehen gesprochen – im Interview mit einem Hacker: Viel Intuition beim Finden von Sicherheitslücken.

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Wie eine Meeresschildkröte im Wasser schwimmen und sich auch an Land fortbewegen kann der Unterwasserroboter Hero-Blue (Hazardous and Extreme environment Robot for Biomimetic multilocomotion-based Underwater Expedition). Dem Roboter wurde zur Wasserfortbewegung seitliche Flossen spendiert, die ihn wie einen Fisch schwimmen lassen, denn Unterwasserroboter haben oft einen Nachteil: Sie sind mit Propellern ausgestattet, die im Wasser schnell durch Unrat oder Algen blockiert werden können. In problematischen Umgebungen können solche Roboter daher nicht eingesetzt werden. Der neue Antrieb basiert auf Flossen und funktioniert sogar an Land: Unterwasserroboter bewegt sich wie eine Meeresschildkröte oder ein Fisch.

Voraussichtlich bis zum Jahresende stellt Sony eine verbesserte Version der Playstation 5 vor. Die PS5 Pro bekommt einen neuen Kombiprozessor, bei dem Sony und der Partner AMD insbesondere die GPU aufbrezeln sollen. Das geht aus internen Dokumenten hervor. Demnach geht Sony davon aus, dass die Grafikeinheit der PS5 Pro bei klassischer Rasterizer-Grafik rund 45 Prozent höhere Bildraten schafft als die normale Playstation 5. Erheblich größere Fortschritte soll es bei Raytracing-Grafikeffekten geben, die das Pro-Modell zwei- bis dreimal schneller berechnen können soll, in Ausnahmefällen sogar viermal so schnell: Fast alle Details zur Playstation 5 Pro bekannt.

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(fds)