Mittwoch: Update für Log4j & besseren Schutz, Android 12 Go für Einsteigerhandys

Log4j-Update gegen Sicherheitslücke + Exploit kein Bug + Android 12 Go kommt + Kalifornien gegen autonome Pony.ai-Autos + Windows-11-Probleme mit SSDs & HDDs

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Frau im Rechenzentrum vor Computer-Bildschirm

(Bild: Gorodenkoff/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die jüngste Log4Shell-Sicherheitslücke beschäftigt die IT-Welt. Nun gibt es ein Log4j-Update dagegen; in einem Kommentar erklären wir, dass Log4j funktioniert wie spezifiziert. Google hat derweil Android 12 (Go Edition) mit speziellen Features für günstigere Handys angekündigt, während Kalifornien erstmals einem Betreiber selbstfahrender Autos die Lizenz entzogen hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Apache-Entwickler haben nach der zunächst hastig veröffentlichten Version 2.15.0 zum Fixen des Log4Shell-Sicherheitsproblems jetzt Log4j 2.16.0 fertiggestellt. Dies ist notwendig, denn der Schutz durch bestimmte Java-Versionen erweist sich als löchrig. Das Update der Log4j-Bibliothek härtet das Logging gegen weitere Angriffe, denn Log4j 2.16.0 verbessert den Schutz vor der Log4Shell-Lücke.

Das Log4Shell-Sicherheitsproblem ist entstanden, weil offenbar der Log4j-Code JNDI-Variablenexpansion vornehmen kann. Bei diesem Exploit handelt es sich aber nicht um einen Bug, einen Programmierfehler oder eine Verletzung einer Spezifikation. All die Modularität und dynamische Erweiterbarkeit von Java hat ganz wunderbar und genau wie geplant zusammengearbeitet und funktioniert. Unser Kommentar zu Log4j: Es funktioniert wie spezifiziert.

Google kündigt mit "Android 12 (Go Edition)" eine neue Version seines Betriebssystems für günstigere Mobilgeräte an. Diese bekommt neben bisher bekannten Funktionen des normalen Android 12 weitere Features, die weniger leistungsstarken Smartphones besonders helfen sollen. Google Android 12 kommt 2022 als "Go Edition" auch für Einsteigerhandys.

Wie ein Einsteiger fährt auch manches autonome Fahrzeug. So hat ein glücklicherweise folgenlos gebliebener Alleinunfall dazu geführt, dass Pony.ai seine kalifornische Lizenz für chauffeurlose Testfahrten mit selbstfahrenden Autos eingebüßt hat. Es ist der erste solche Lizenzentzug in Kalifornien. Jetzt darf Pony.ai seine Autos nicht länger ohne Sicherheitsfahrer auf öffentlichen Straßen fahren lassen, denn Kalifornien entzieht erstmals die Lizenz für ein selbstfahrendes Auto.

Ebenfalls Probleme gibt es mit Datenträgern unter Windows 11. Diese laufen derzeit nicht optimal, wenn das Betriebssystem auf ihnen installiert ist. Microsofts System erteilt unnötig viele Schreibbefehle und verringert damit die Schreibleistung. Es gibt bereits einen Preview-Patch, den Experimentierfreudige manuell installieren können. Nach ersten Berichten liegt die Schreibleistung nach dem Update aber weiter unter dem Niveau von Windows 10, sodass Performance-Probleme mit SSDs und HDDs unter Windows 11 bestehen bleiben.

Letztes Jahr hat die Demokratische Republik Kongo eine Registrierungspflicht für jedes einzelne Handy eingeführt, samt Steuer von gut sechs Euro pro Jahr (knapp 1 Euro für reine GSM-Handys). Die Einnahmen sind verschwunden. Der Finanzausschuss verlangt nun die Abschaffung der Steuer.

Vor dem Aus steht auch die Musikmesse MIDEM. Die seit 1967 jährlich in Cannes ausgerichtete Veranstaltung fand pandemiebedingt die letzten beiden Male virtuell statt. 2022 sollte sie im Sommer vor Ort wiederkehren, woraus laut Eingeweihten aber nichts wird. Auf Dauer, wie musicbusinessworldwide.com berichtet.

Auch noch wichtig:

  • Toyota war zögerlich, was den nachhaltigen Erfolg von Elektroautos betrifft. Jetzt will der größte Autohersteller der Welt massiv in diesen Bereich investieren. Toyota ändert seine Strategie: 30 Elektroautos bis 2030.
  • Die US-Notenbank veröffentlicht am Mittwoch neue Wirtschaftsprognosen und gewährt Ausblick auf ihre Geldpolitik. Zudem veröffentlicht das Kiel Institut für Weltwirtschaft eine Konjunkturprognose für Deutschland und die Welt.
  • Am Abend stimmt das EU-Parlament über seine Position für Verhandlungen mit dem Rat der EU-Staaten über das Gesetz über digitale Märkte ab.

(fds)