Mode-Onlinehändler Asos übernimmt Topshop und weitere britische Marken

Auch in Großbritannien gewinnen die Online-Modehändler hinzu, während die stationären Modehändler um ihre Zukunft bangen müssen.

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Asos Website
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Der britische Mode-Onlinehändler Asos übernimmt die britischen Modemarken Topshop, Topman, Miss Selfridge und HIIT für 265 Millionen Pfund (rund 300 Millionen Euro) vom einstigen Einzelhandelsriesen Arcadia. Damit zeigt sich auch in Großbritannien der Wandel zu größeren Online-Plattformen im Modehandel.

Asos habe beim Wachstum der Onlineverkäufe dieser Marken bereits eine wichtige Rolle gespielt, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung am Montag. Seitdem sich das neue Coronavirus SARS-CoV-2 weltweit ausbreitete, traten sie verstärkt als Partner auf Asos Stammplattform auf. Dieses Geschäft wolle man nun weiter ausbauen.

Rund 300 Mitarbeiter der Unternehmen sollen übernommen werden und besonders im Bereich Design, Einkauf und Retail-Partnerschaften integriert werden. Asos plant hingegen nicht, die Ladenlokale der Marken zu übernehmen, heißt es bei der dpa. Der Deal solle im Laufe der Woche abgeschlossen werden.

Das britische Kaufhausimperium Arcadia ist mit seinen Einzelhandelsketten hart von der Corona-Pandemie getroffen worden und hatte Insolvenz anmelden müssen. Die Geschäfte von Arcadia waren aber auch schon in den Jahren zuvor einigen Turbulenzen ausgesetzt. Asos hatte dank geschlossener Geschäfte weiterhin gute Geschäfte gemacht, besonders auch im Retail-Bereich.

Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich 2020 in Deutschland anhand von Zalando. Während die großen Kaufhäuser und kleinere Mode-Einzelhändler in den Innenstädten stark von Lockdown-Maßnahmen betroffen waren, feierte der deutsche Online-Modehändler gute Geschäfte. Auch Zalando setzt auf die Zusammenarbeit mit Retailern beziehungsweise Partnern und will auch den Handel mit Secondhand-Mode weiter ausbauen.

Für die Innenstädte zeichnet sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie ein weitaus schnellerer Strukturwandel ab, als noch vor der Pandemie prognostiziert. Verkaufsflächen könnten schon bald stark verkleinert werden, weil sie sich nicht mehr lohnen. Unter anderem nach Schätzungen der Studie "Fashion 2030" der Unternehmensberatung KPMG könnte in zehn Jahren die Hälfte der Mode schon online gekauft werden.

(kbe)