Mondfinsternis fotografieren: So gelingen Bilder des Blutmonds
Seite 2: Geeignete Ausrüstung für Mondfotografie
Für die Mondfotografie sind einige Ausrüstungsbestandteile unabdingbar. Erste Anforderung ist eine ausreichende Brennweite – interessant wird es überhaupt erst ab einer verfügbaren effektiven Brennweite von 300 Millimetern aufwärts. Für APS-C-Kameras mit "Verlängerungsfaktor" von 1,5 brauchen Sie also mindestens ein 200-Millimeter-Objektiv. Wer nicht über entsprechende Brennweite verfügt, kann sich halbwegs günstig mit Telekonvertern behelfen wie sie c't Fotografie in Ausgabe 04/2018 getestet hat. Zu berücksichtigen ist dabei aber immer, dass dies auf Kosten der Blende und damit der Lichtstärke geht. Und nur bei teuren Kameras wird der Autofokus noch bis f/8.0 funktionieren, sonst nur bis f/5.6.
Eine weitere unabdingbare Anforderung ist ein stabiles Stativ mit gutem Stativkopf. Lassen sich vom Mondaufgang wegen des hohen Restlichts theoretisch auch noch Fotos aus der Hand machen, so gilt das für spätere Phasen der Mondfinsternis nicht mehr. In der Phase der Totalität ist dann so wenig Restlicht vorhanden, dass sich ein verwacklungsfreies und damit ein scharf abgebildetes Mondfoto ohne Zuhilfenahme des Stativs nicht mehr realisieren lässt. Das Stativ sollte im Zweifel noch mit Zusatzgewichten beschwert werden, so dass sich jede Eigenbewegung oder Vibration ausschließen lässt.
Zugunsten der Verwacklungsfreiheit empfiehlt sich neben einem stabilen Stativ auch die Nutzung eines kabelgebundenen oder Funk-Fernauslösers. Viele aktuelle Kameramodelle mit WLAN oder Bluetooth lassen sich außerdem dank der entsprechenden App auch mit dem eigenen Smartphone fernsteuern. Dazu sollten Sie den Selbstauslöser der Kamera erwägen. Bei Spiegelreflexkameras vermeidet die Spiegelvorauslösung außerdem störende Schwingungen durch den klappenden Spiegel.