Mondlandemission Peregrine Mission One droht zu scheitern

Die private Mondlandefähre kämpft nach dem Start auf dem Weg zum Mond mit Problemen. Damit steht auch Mexikos erste Mondmission auf der Kippe.

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Die Erde vom Mond aus.

(Bild: Elena11/Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der privat gebaute Mondlander Peregrine wird die Mondoberfläche wegen einer Störung in seinem Antriebssystem wahrscheinlich nicht erreichen. Das berichtete unter anderem die US-Tageszeitung New York Times am Montagabend mitteleuropäischer Zeit.

Die erste von der NASA finanzierte kommerzielle Mission, die ein Roboter-Raumfahrzeug auf die Mondoberfläche schicken soll, werde es höchstwahrscheinlich nicht bis dorthin schaffen, so die Zeitung. Demnach stieß die von dem US-Unternehmen Astrobotic Technology gebaute Mondlandefähre Peregrine kurz nach dem Start auf Probleme. Ein Ausfall des Antriebssystems der Landefähre lasse den Treibstoff zur Neige gehen und beende höchstwahrscheinlich die ursprünglichen Ambitionen der Mission auf dem Mond, heißt es weiter.

Der Start der Rakete, einer brandneuen Konstruktion namens Vulcan, verlief am frühen Montagmorgen von Cape Canaveral, Florida, noch reibungslos. Auch wenn es zuvor Aufregung um Teile der Mission gegeben hatte. Mit der Navajo Nation hatte die größte Vertretung von US-amerikanischen Ureinwohnern Kritik daran geübt, dass mit der Peregrine Mission One auch menschliche Überreste auf die Mondoberfläche gebracht werden sollen. Den Start der Mission beeinträchtige dies aber letztlich nicht.

Mit dem gemeldeten Ausfall des Antriebssystems der Landefähre droht nun allerdings auch Mexikos historische erste Mondmission zu scheitern. Denn an Bord befinden sich ebenfalls fünf "autonome Mikroroboter", die im Rahmen der mexikanischen COLEMNA-Mission vom Labor für Spezialinstrumente (LINX) der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) entwickelt wurden. Diese winzigen Gefährte haben einen Durchmesser von nur 10 cm und wiegen 60 Gramm. Die Roboter sind mit Rädern, Sensoren und Computern ausgestattet, die es ihnen ermöglichen, die dünne Atmosphäre des Mondes zu untersuchen, wie mexikanische Medien berichten.

Geplant war demnach, nach Erreichen der Mondoberfläche, zunächst die an Bord befindlichen größeren Rover auszusetzen. Danach sollten die COLEMNA-Roboter mit einem winzigen Katapult auf die Mondoberfläche geschleudert werden, wo sie Experimente durchführen sollten, um die Fähigkeit autonomer Roboter zu demonstrieren, im abrasiven Mondgestein "zu überleben". Die mexikanische Raumfahrtbehörde (AEM) hat im Vorfeld erklärt, dass dieses Projekt Geschichte schreiben wird. Es sei das erste seiner Art in Lateinamerika. Mexikanische Politiker wiederum hatten die Mission angepriesen und betont, wie sie dazu beitragen könnte, die Präsenz des Landes als Raumfahrtnation zu stärken. Nun könnte es ein bitteres vorzeitiges Ende geben.

(akn)