Computex

Moorestown-Tablets frühestens zum Jahreswechsel, Smartphones später

Intels Ultramobility-Chef Anand Chandrasekher erwartet Tablets mit Moorestown-Prozessor frühestens in sechs Monaten, Smartphones noch später. MeeGo und Android sieht er als Betriebssysteme. Doch er präsentiert kaum Geräte.

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Anand Chandrasekher erklärt die Vorzüge von Moorestown gegenüber den ARM-Prozessoren

Intel hat auf der Computex erste Prototypen von Tablets und Smartphones mit dem Anfang Mai vorgestellten Atom Z600 (Moorestown) vorgeführt, doch marktreif sind die Geräte noch nicht. Ultramobility-Chef Anand Chandrasekher glaubt an einen Verkaufsstart in sechs bis zwölf Monaten, wobei die Tablets zuerst kämen, die Smartphones aufgrund der Verhandlungen mit den Providern und den Freigaben durch die Regulierungsbehörden später.

Moorestown Computex 2010 (6 Bilder)

Anand Chandrasekher versucht die Vorzüge von Moorestown zu verdeutlichen: Höhere Rechenleistung als ARM-Prozessoren bei konkurrenzfähiger Leistungsaufnahme. Allzu viele Hersteller hat das bisher offensichtlich nicht überzeugt.

Auf dem Tablet-Demogerät lief MeeGo, doch es stürzte während der Präsentation ab – offensichtlich kein ungewöhnliches Problem, eilte doch sofort ein Mitarbeiter mit einem Ersatzgerät auf die Bühne. Viel war dann allerdings nicht zu sehen, die Tablet-Version von MeeGo ist derzeit nur eine Designstudie, keine echte Bedienoberfläche. Weiterhin war der OpenTablet 7 von OpenPeak zu sehen, der mit einem eigenen, weitgehend geschlossenen Linux lief.

Die x86-Version von Android 2.1 auf dem Aava-Vorseriengerät fühlte sich gut an.

Die Smartphones liefen unter MeeGo (da existiert noch nicht einmal eine Bedienoberflächen-Designstudie) oder Android 2.1, dort mit der gewohnten Oberfläche. Die x86-Version von Android befindet sich laut Intel in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstand und fühlte sich stabil und schnell an. Zusätzlich waren einige Grafikanwendungen zu sehen: Quake lief mit hohen Frameraten, World of Warcraft trotz herunter geschalteter Details ruckelig, der Rightware 3DMark Mobile startete, lieferte aber kein Ergebnis.

Auffällig war, dass sich dieses Jahr kein namhafter Hersteller blicken ließ. Das Smartphone stammt von Aava Mobile, 2009 in Finnland gegründet und mit keinem fertigen Produkt auf den Markt. Das OpenTablet kommt von OpenPeak, einem nicht im Endkundenmarkt tätigen, sondern eher Providern zuarbeitenden Unternehmen. Das andere Tablet immerhin stammt laut einem Intel-Mitarbeiter von Inventec, einem der größten Notebook-Produzenten. Auf der vorjährigen Intel-Pressekonferenz auf der Computex haben sich noch Quanta (der weltgrößte Notebook-Produzent) und Compal als Moorestown-Befürworter präsentiert. Anfangs des Jahres zeigte Intel einen Prototypen von LG, doch LG hat das Projekt mittlerweile gestoppt. (jow)