MusicStation soll den Markt für Musik-Downloads auf Handys erobern

Das britische Unternehmen Omnifone will gemeinsam mit 23 Mobilfunk-Providern sowie verschiedenen Musik-Labels den Markt für Musik-Downloads auf Handys aufmischen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Mit der Macht von 690 Millionen potenziellen Kunden in vierzig Ländern will das britische Unternehmen Omnifone gemeinsam mit 23 Providern aus Europa, Asien, Afrika und Australien sowie verschiedenen Musik-Labels den Markt für mobile Musik-Downloads auf Handys erobern. Auf der 3GSM in Barcelona präsentierte Omnifone den neuen Dienst MusicStation, der zunächst in Schweden und Südafrika verfügbar und auf drei Viertel aller Mobiltelefone nutzbar sein soll. Gegen einen wöchentlichen Festpreis von rund drei Euro könnten Kunden unbegrenzt Songs über MusicStation herunterladen und dabei aus etwa 1,2 Millionen Titeln pro Land wählen, erklärte Omnifone-CEO Rob Lewis. Im Preis inbegriffen seien die Kosten für den Datentransfer in GSM- und UMTS-Netzen. Abgerechnet werde über die Handy-Rechnung.

MusicStation-Abonnenten, die die benötigte Java- oder Symbian-Applikation auf ihrem Handy installiert haben, sollen über das Display nach Titeln suchen und die eAAC+ (Enhanced Advanced Audio Coding) kodierten und DRM-geschützten Songs direkt auf ihre Mobiltelefone laden können. Im Rahmen eines so genannten Premium-Angebots (vier Euro pro Woche) sei auch der Download auf PCs und Macs möglich, hieß es weiter. Nutzer des Dienstes könnten Musik zudem untereinander tauschen. Das DRM-System soll ein Abspielen nach Ablauf des Abos oder bei Nichtbezahlung der Abo-Gebühr unterbinden. Der Start des Dienstes in Deutschland ist Unternehmensangaben zufolge für das dritte Quartal 2007 angedacht.

Mit dem MusicStation-Angebot hat Omnifone insbesondere Apple im Visier, das seine iTunes-Erfolgsstory auch mit dem neuen iPhone fortschreiben will, dabei aber auf exklusive Partner in der Mobilfunkbranche setzt. Nachteilig für Apple sei nicht zuletzt, dass der Konzern die über iTunes generierten Umsätze nicht mit den Providern teile, erklärte der Marktforscher Robin Bloor. Für die Mobilfunkbranche sei ein Musik-Download-Angebot, bei dem auch sie ein Stück vom Kuchen abbekomme, viel attraktiver. Zuletzt war bekannt geworden, dass Apple in Verhandlungen mit Verizon Wireless über eine Partnerschaft als exklusiver Distributor des künftigen iPhones in den USA sogar eine Beteiligung an den mit iPhones erzielten Mobilfunk-Monatsumsätzen verlangt haben soll. (pmz)