Verizon verdient deutlich weniger - und gab Apple einen Korb

Der Gewinn von Verizon Communications ist im 4. Quartal um mehr als vierzig Prozent eingebrochen. Verizons Mobilfunk-Tochter hatte unterdessen die Chance, als Distributor des künftigen iPhones in den USA aufzutreten - lehnte Apples Bedingungen aber ab.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der US-Telekommunikationskonzern Verizon Communications hat im Geschäftsjahr 2006 bei deutlich gestiegenen Umsätzen weniger verdient. Während die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 26,8 Prozent auf 88,1 Milliarden US-Dollar (68,3 Milliarden Euro) kletterten, fiel der Jahresgewinn von 7,4 auf 6,2 Milliarden US-Dollar. Im Schlussquartal erhöhte das in New York ansässige Unternehmen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 26,1 Prozent auf 22,6 Milliarden US-Dollar. Der Quartalsgewinn fiel auf 1,0 (1,7) Milliarden US-Dollar. Maßgeblich zur Umsatzsteigerung trugen die Geschäfte der Telefongesellschaft MCI bei, die Anfang 2006 von Verizon übernommen worden war.

Die Mobilfunk-Tochter Verizon Wireless steigerte die Zahl ihrer Mobilfunkkunden im Oktober-Dezember-Abschnitt um 2,3 Millionen auf 59,1 Millionen. Damit ist das Unternehmen bei der Kundenzahl die Nummer zwei in den USA. Marktführer ist mit knapp 61 Millionen Nutzern der Wettbewerber Cingular, der wieder in AT&T umbenannt wurde. Verizon Wireless, das zu 55 Prozent Verizon und zu 45 Prozent der britischen Vodafone Group gehört, steigerte den Quartalsumsatz um 16,3 Prozent auf 10,1 Milliarden US-Dollar. Der Jahresumsatz stieg um 17,8 Prozent auf 38 Milliarden US-Dollar.

Die Tageszeitung USA Today berichtet unterdessen, Verizon Wireless habe bereits vor zwei Jahren ein Angebot von Apple abgelehnt, als exklusiver Distributor des künftigen iPhones in den Vereinigten Staaten aufzutreten. "Unsere Antwort war Nein", zitiert das Blatt Manager Jim Gerace. Die Bedingungen seien für Verizon nicht akzeptabel gewesen. Apple habe unter anderem eine Beteiligung an den mit iPhones erzielten Monatsumsätzen verlangt. Auch habe Apple allein darüber entscheiden wollen, wo die Geräte verkauft werden. Vertriebspartner von Verizon wie Wal-Mart oder Best-Buy hätte man dadurch benachteiligt. Inzwischen hat Apple mit dem Marktführer Cingular eine exklusive iPhone-Partnerschaft für die USA vereinbart. (pmz)