NASA: Bemannte Mondmission könnte nun 86 Milliarden US-Dollar kosten

Im Rahmen des Artemis-Programms will die NASA eigentlich 2024 wieder Menschen auf den Mond bringen. Wenn das klappen sollte, würde es noch teurer als gedacht.

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(Bild: NASA)

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Die NASA hat bereits mehr als 37 Milliarden US-Dollar für das Artemis-Programm ausgegeben, das eine Rückkehr zum Mond vorsieht. Weitere 6,6 Milliarden US-Dollar sind bereits genehmigt und fast 42 Milliarden US-Dollar sind noch nötig, damit das ambitionierte Ziel erreicht werden kann. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Generalinspekteurs für die NASA hervor, in dem es gleichzeitig als "höchst unwahrscheinlich" bezeichnet wird, dass die US-Weltraumagentur tatsächlich bis 2024 wieder Menschen auf dem Mond landen wird. Die nun zusammengetragenen Kosten sind noch einmal deutlich höher als in einem ähnlichen Bericht vor etwas mehr als einem Jahr.

Die aktuellen Zahlen stammen aus einem Status Update zum Artemis-Programm. Darin heißt es zwar, dass die NASA signifikante Fortschritte gemacht habe und das immerhin inmitten einer globalen Pandemie, aber es stünden noch große Herausforderungen im Weg. Nächstes großes Ziel sei nun der Start von Artemis 1, bei dem eine unbemannte Raumkapsel Ende des Jahres um den Mond geschickt werden soll. Hier bestehe die Gefahr, dass der Start auf 2022 verschoben werden müsste, was gravierende Auswirkungen auf den Zeitplan haben würde, heißt es in dem Bericht. Eigentlich soll schon während der dritten Mission (Artemis 3) 2024 eine Crew zum Mond geschickt werden und dort landen. Daran hat der Generalinspekteur große Zweifel, auch weil das nötige Geld noch nicht bewilligt sei.

Die geplante Mondlandung war auf das Jahr 2024 vorgezogen worden, wohl auch weil der inzwischen abgewählte US-Präsident Donald Trump sie noch in einer möglichen zweiten Amtszeit erleben wollte. Die Landefähre dafür soll nun SpaceX bauen. Lange war für das Artemis-Projekt ein Gesamtpreis von 35 Milliarden US-Dollar genannt worden, im vergangenen Jahr kam der NASA-Generalinspekteur dann auf die Summe von 50 Milliarden US-Dollar. Mit jeder Verzögerung wird das Projekt aber teurer, wobei die nun errechneten Gesamtkosten von 86 Milliarden US-Dollar mehr als das Doppelte des Ursprungspreises betragen. Die Zweifel an dem ambitionierten Zeitplan dürften damit nicht kleiner werden. Gleichzeitig hängen auch eventuelle Pläne für eine bemannte US-Mission zum Mars am Erfolg des Artemis-Programms.

(mho)