NASA-Sonde Lucy: Zweiter Sonnenkollektor nicht ganz, aber weit genug aufgefaltet

Obwohl zwei Motoren gleichzeitig versucht haben, den zweiten Sonnenkollektor ganz aufzufalten, hat das nicht geklappt. Das Ergebnis reiche aber, meint die NASA.

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Auf der Erde hat das Auffalten funktioniert.

(Bild: Lockheed Martin Space)

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Der zweite Sonnenkollektor der NASA-Sonde Lucy ist jetzt so weit aufgefaltet, dass er für die anstehende Mission ausreichend stabil ist. Das teilte die US-Weltraumagentur mit und erklärte, dass der Schirm zwischen 353 und 357 Grad geöffnet ist, komplett aufgefaltet wäre er bei 360 Grad. Auch wenn der Sonnenkollektor weiter nicht vollständig eingerastet ist, stehe er unter wesentlich mehr Spannung und die Raumsonde sei jetzt bereit für die nächsten großen Meilensteine. Der erste steht im Oktober an, dann soll Lucy während eines Vorbeiflugs an der Erde Schwung holen. 2025 soll sie den ersten zu untersuchenden Asteroiden erreichen.

Die Trojaner (grün) im Vergleich zu den Bahnen der inneren Planeten und des Jupiter (orange)

(Bild: Astronomical Institute of CAS/Petr Scheirich (used with permission))

Die Sonde war am 16. Oktober gestartet worden und soll während einer auf 12 Jahre angelegten Mission primär die sogenannten Jupiter-Trojaner erforschen. Das sind Asteroiden, die die Sonne auf der Bahn des Jupiters in zwei großen Gruppen stabil umkreisen – eine vor dem riesigen Gasplaneten, eine hinter ihm. Die primitiven Himmelskörper gelten als Fossilien der Planetenentstehung, über die sich die NASA neue Erkenntnisse erhofft. Lucy ist die erste Mission überhaupt, die zu den Asteroiden geschickt wird, sieben davon soll sie besuchen.

Ihre Energie bekommt die Sonde von zwei großen Sonnenkollektoren, die auch noch weit entfernt von der Sonne – auf der Jupiterbahn – genügend Strom für den Betrieb der Sonde und der wissenschaftlichen Instrumente liefern sollen. Nach dem Start hatte sie die eigentlich komplett auffalten sollen, das hatte aber nicht geklappt. Wie die NASA noch einmal in Erinnerung ruft, folgte eine ausgiebige Suche nach der Ursache und Möglichkeiten zur Behebung des Fehlers. Weil die Sonde abgesehen davon fehlerfrei funktionierte, habe man dabei nicht unter Zeitdruck gestanden.

Für die Analyse seien unter anderem die Triebwerke der Sonde gezündet worden, um dann messen zu können, wie die Sonnenkollektoren schwingen. So habe man herausgefunden, dass sich ein Band verheddert hat, mit dem der Sonnenkollektor aufgezogen werden sollte. Nach einer Abwägung wurde dann entschieden, dass die beiden daran befestigten Motoren gleichzeitig daran ziehen sollten, obwohl der Haupt- und der Reservemotor dafür überhaupt nicht vorgesehen waren. Sieben Mal wurde das durchgeführt, und schließlich habe man den Kollektor schließlich so weit öffnen können, dass das Problem jetzt wohl als gelöst gilt. Die Sonde sei jetzt bereit, versichert die NASA.

(mho)