NASA kann Zeitpläne des Constellation-Programms nicht halten

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine Überarbeitung der Meilensteine im Constellation-Programm angekündigt, in dessen Rahmen die USA in gut einem Jahrzehnt Menschen zurück auf den Mond und später auch zum Mars bringen wollen.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Den ersten Flug zur ISS wird die neue Orion-Raumkapsel voraussichtlich im März 2015 absolvieren.

(Bild: NASA)

Die US-Raumfahrtbehörde NASA hat eine Überarbeitung der Meilensteine im Constellation-Programm angekündigt, in dessen Rahmen die USA in gut einem Jahrzehnt Menschen wieder auf den Mond und später auch zum Mars bringen wollen. Zum Constellation-Programm, das Präsident George W. Bush vor viereinhalb Jahren der Öffentlichkeit präsentiert hatte, gehören unter anderem der Bau neuer Trägerraketen (Ares I und Ares V) sowie die Entwicklung des bemannten Raumfahrzeugs Orion und des Mond-Landmoduls Altair.

Eigentlich wollte die NASA bereits Anfang 2014 den ersten Flug des neuen Orion-Raumfahrzeugs zur Internationalen Raumstation (ISS) durchführen, jetzt wird März 2015 als Zielvorgabe genannt. Für die Vereinigten Staaten könnte die einjährige Verzögerung teuer zu stehen kommen, da der US-Raumfahrtbehörde mit der Einmottung der Space-Shuttle-Flotte Anfang 2010 dann mehr als fünf Jahre lang keine eigene Technik zur Verfügung stehen wird, um Astronauten beispielsweise zur ISS zu befördern.

Grund für die Verzögerungen im Constellation-Programm sind offenbar technische Schwierigkeiten und Finanzierungsprobleme. NASA-Angaben zufolge werden in den kommenden Monaten Gespräche mit allen Unternehmen geführt, die Constellation-Aufträge ergattern konnten, darunter Lockheed Martin (Orion), Boeing (obere Stufe Ares I), Rocketdyne (J-2X-Antrieb für obere Brennstufen Ares I und  V) oder auch Alliant Techsystems (untere Stufe Ares I). Die Entwicklung des Mond-Landmoduls ist derzeit noch in der Planungsphase.

Anders als etwa bei den Apollo-Missionen wird im Rahmen von Constellation nicht alles, was für eine Reise zum Mond oder Mars benötigt wird, in einem Schub in den Weltraum geschossen, sondern Raumkapsel sowie Landemodul und sonstige Bestandteile werden gesondert ins All befördert und erst dort zusammengesetzt. Während die für eine Nutzlast von rund 25 Tonnen ausgelegte Ares I die Orion-Kapsel mit mehreren Astronauten an Bord zunächst in eine niedrige Erdumlaufbahn bringen soll, kann die Ares V pro Start bis zu 130 Tonnen ins All befördern. (pmz)