NDR-Intendant sucht im Streit um die Tageschau-App den Dialog

Nach einer Klage von acht Zeitungsverlegern gegen die Tagesschau-App will NDR-Intendant Lutz Marmor die Wogen glätten und sucht nun das Gespräch mit der Gegenseite.

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Von
  • dpa

NDR-Intendant Lutz Marmor hat den Verlagen im Streit um die App zur Tagesschau die Hand entgegengestreckt. "Eine Tagesschau-App wird das Geschäft der Verlage nicht beeinträchtigen", sagte er am heutigen Samstag bei der Jahrestagung der Journalistenvereinigung Netzwerk Recherche in Hamburg. Die App sei nicht mehr als ein weiterer Ausspielweg für Inhalte, die die ARD ohnehin produziere. Die Klage der Verleger habe das Interesse noch einmal deutlich steigen lassen. "Vor der Klage hatten wir 1,7 Millionen Downloads der App, jetzt sind es fast 1,9 Millionen", so Marmor.

Gegen die Tagesschau-App für Smartphones und den Tablet-Computer iPad klagen acht Zeitungsverlage. Sie begründen den Vorstoß damit, dass die kostenlosen Angebote der gebührenfinanzierten Sender ihrer Ansicht nach die Verlage gefährden. Insbesondere kritisierten die Verleger das aus ihrer Sicht nicht sendungsbezogene, zu umfangreiche Textangebot.

"Ich würde es begrüßen, wenn die Verleger – bei allen notwendigen Auseinandersetzungen – mit uns gemeinsam versuchen würden, Journalismus und Informationskompetenz im Dienste der Demokratie zu stärken, als gegen uns zu arbeiten", unterstrich der NDR-Intendant, "Wir haben mehr gemeinsames als trennendes!"

Noch am vergangenen Dienstag hatte die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Pieldie im Anschluss an die Jahrestagung der ARD-Intendanten in Würzburg die Klage scharf kritisiert : "Wenn die Lage nicht für einige Zeitungen so ernst wäre, wäre es fast lächerlich". (pen)