Nach Explosion: US-Sender interviewt geschädigte iPad-Arbeiter

Bei einer Staubexplosion beim Apple-Auftragshersteller Pegatron im Dezember zogen sich Arbeiter teilweise schwere Verbrennungen zu. Jetzt bekommen sie Schadensersatz.

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Schon zwei Mal kam es bei Apples iPad-Auftragsfertigung in China zu Staubexplosionen: Im Mai 2011 starben bei Foxconn in Chengdu drei Beschäftigte, im Dezember wurden dann bei Pegatron in der Nähe von Shanghai Dutzende Menschen verletzt. Der renommierte US-Hörfunksender NPR hat nun ein Interview mit mehreren der bei Pegatron betroffenen Arbeiter geführt. Über die potenziellen Gefahren in der Schleifwerkstatt, in der iPad-Rohlinge gefertigt wurden, waren sie nur unzureichend informiert: "Als wir angefangen haben, hat uns niemand gesagt, dass das hier explodieren könnte", so ein Arbeiter.

Die Poliermaschinen seien zwar mit Abluftsysteme ausgerüstet, doch sei trotzdem viel Staub in der Luft gewesen. "Wir trugen sehr dicke Gesichtsmasken. Sobald wir sie abnahmen, hatten wir sofort Staub in der Nase. Die Luft in der Fabrik war ein bisschen wie ein Nebel." Die Arbeiter konnten bei Pegatron 200 US-Dollar im Monat verdienen, mit Überstunden bis zu 450 Dollar.

Am Unglückstag selbst soll ein von Apple beauftragtes Auditing-Unternehmen das Unternehmen kontrolliert haben, so die befragten Mitarbeiter. Manager hätten zuvor darauf gedrängt, Staub zu entfernen und die Arbeiter angehalten, nicht mit den Auditing-Mitarbeitern zu sprechen. Bei der Explosion zogen sich die Opfer unter anderem Verbrennungen im Gesicht zu, die bei einigen noch deutlich sichtbar sind. Sie werden weiter in einem Krankenhaus behandelt. Die Opfer sollen Schadenersatz in Höhe von 800 US-Dollar pro Person erhalten haben – laut NPR aber erst, nachdem der Sender nachgefragt hatte. (bsc)