Nach verlorenem Patentstreit: Apple ändert VPN-Funktion in iOS 6.1

Künftig initiiert sich die sichere Verbindung in iOS 6.1 nicht immer automatisch, schreibt der Hersteller in einem neuen Supportdokument. Apple hatte zuvor nach einer Klage von VirnetX eine hohe Patentstrafe aufgebrummt bekommen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 138 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Apple verändert nach einem verlorenen Patentstreit das VPN-Verhalten in iOS 6.1. Wie der iPhone- und iPad-Hersteller in einem Ende letzter Woche veröffentlichten Supportdokument mitteilt, initiiert die Funktion "VPN On Demand" künftig nicht mehr immer eine sichere Verbindung, auch wenn diese Einstellung auf "Always" (immer) gestellt wurde. Stattdessen verhält sich das iOS-VPN auch in dieser Einstellung so, als würde das VPN auf "Establish when needed" ("starten wenn notwendig") stehen.

VPN-Einstellungen in iOS.

Das bedeutet in der Praxis, dass eine VPN-Verbindung nur initiiert wird, wenn der DNS-Name eines angefragten Hosts nicht aufgelöst werden kann. Das macht die VPN-Nutzung potenziell problematisch: So dürfte etwa ein Webserver, der für interne und externe Nutzer verschiedene Angebote zeigt, künftig die Inhalte für externe Nutzer zeigen und das VPN nicht aktivieren. Administratoren können das Verhalten vermeiden, indem sie die DNS-Namen interner Server nicht extern auflösen lassen, was allerdings öfter nicht funktionieren dürfte. Alternativ hilft nur, den Nutzern einzuprägen, das VPN stets händisch zu aktivieren und nicht mehr auf die "On Demand"-Funktion zu vertrauen.

Grund für die Änderung, die mit einem Update, das noch in diesem Monat erscheinen wird, ausgespielt werden soll, ist ein Patentrechtsstreit mit dem Patentverwerter VirnetX. Diesen hatte Apple im November verloren, im Februar wurde die Strafe in Höhe von 386 Millionen US-Dollar bestätigt. Eine Deadline zu einer Einigung auf Lizenzzahlungen läuft am 12. April ab. Apple beruft sich in seinem Supportdokument explizit auf die VirnetX-Klage. (bsc)