National verkauft Abteilung für Geode-Prozessoren

Sowohl die Sparte Information Appliances als auch die Abteilung Cellular Baseband sollen abgestoßen werden; zudem müssen Mitarbeiter gehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Dem National-Semiconductor-Chef Brian Halla nützen all sein Optimismus und seine mathematisch begründete Vorhersage nichts, der Aufschwung beginne am 21. Juni 2003: Der Halbleiterhersteller und Spezialist für Analog-Chips unternimmt kräftige Schnitte, um sich aufs Kerngeschäft zu konzentrieren und weiter sicher in der Gewinnzone zu bleiben.

Zunächst einmal stößt National Semiconductor zwei Abteilungen komplett ab. Man habe eine externe Firma damit beauftragt, Käufer für die Sparten Information Appliance und Cellular Baseband zu suchen. Der Verkauf der Information-Appliance-Unit reißt ein größeres Loch in das momentane Produktportfolio des Unternehmens, sind bei ihr doch die Geode-Prozessoren angesiedelt. Mit der Cyrix-Weiterentwicklung konnte National Semiconductor einige Erfolge feiern. Die Sparte für die Mobiltelefon-Techniken wiederum stellte gerade erst eine Systemlösung für GSM/GPRS-Handys vor.

So richtig glücklich ist Halla mit der Entscheidung wohl nicht, denn er bescheinigt beiden Abteilungen eigentlich glänzende Zukunftsaussichten. Allerdings habe man schlicht nicht das notwendige Kapital, um die Investitionen zu tätigen, damit diese Zukunftsaussichten auch Realität würden. In Zukunft wolle man sich aber vor allem auf die eigentliche Stärke des Unternehmens konzentrieren, und die liegt nach Ansicht des Managements nun einmal bei den Analog-Chips.

Neben diesen tiefen Einschnitten in die Produktpalette greift National auch zu Stellenstreichungen: 500 der weltweit 10.000 Mitarbeiter müssen gehen, und zwar aus den Bereichen Produktion, Entwicklung und Support. Darüber hinaus schloss das Unternehmen eine langfristige Produktionsvereinbarung mit Taiwan Semiconductor Manufacturing Corporation (TSMC), dem weltgrößten Chip-Auftragsfertiger (Foundry). Insgesamt sollen die Maßnahmen sofort eine Kostenreduzierung um 15 Millionen US-Dollar pro Quartal bringen; es sei aber zu erwarten, dass dies in der Zukunft noch ansteige, wenn alle Teile des Plans umgesetzt würden. Für das dritte Quartal entstehen aber erst einmal zusätzliche Belastungen in Höhe von 35 bis 45 Millionen US-Dollar. (jk)