Nettop-Mainboard für 12-Volt-Versorgung und leise Kühlung (Update)

Auch Intel lötet jetzt die sparsame Netbook-Chipkombination Atom N270/945GSE auf ein Mini-ITX-Mainboard, das zudem DVI-Anschluss sowie Gigabit Ethernet mitbringt.

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Mini-ITX-Mainboard D945GSEJT

(Bild: HRT.de)

Unter dem Codenamen Johnstown (Kürzel: JT) hat Intel das kompakte Desktop-PC-Mainboard D945GSEJT entwickelt, das mit der eigentlich für Netbooks vorgesehenen Chip-Kombination Atom N270 (CPU) und 945GSE (Chipsatz) bestückt ist. Diese Komponenten sind sparsamer als die Desktop-PC- beziehungsweise "Nettop"-Chipkombination Atom 230/330 und 945GC, die Intel auf den Boards D945GCLF und D945GCLF2 verwendet. Zur Sparsamkeit könnte auch beitragen, dass das D945GSEJT kein herkömmliches ATX-Netzteil benötigt, sondern seine Bauteile auch aus einer einzigen 12-Volt-Schiene versorgen kann. Zum Anschluss von Laufwerken steht eine Versorgungsbuchse bereit, die die üblichen 12- und 5-Volt-Zweige beliefert.

Über eine DVI-Buchse beliefert der im 945GSE-Chipsatz integrierte und zwar schwachbrüstige, aber immerhin DirectX-9-taugliche GMA-950-Grafikprozessor auch digitale Flachbildschirme mit stets scharfen Bildsignalen. Dank der vergleichsweise niedrigen maximalen Leistungsaufnahme – Intel nennt 11,8 Watt TDP für CPU, Northbridge und Southbridge gemeinsam – kann Intel auf Lüfter auf den CPU- und Chipsatz-Kühlkörpern verzichten.

(Update:) Laut Datenblatt (TPS, PDF-Datei) darf die Umgebungstemperatur des Boards im Betrieb höchsten 35 Grad Celsius betragen. Im Leerlauf soll das gesamte Board samt 2-GByte-DIMM (aber ohne Laufwerke) mit 12,3 Watt Leistungsaufnahme auskommen.

Der Versandhändler HRT nennt als Liefertermin erst Ende Mai. Das Board soll knapp über 100 Euro kosten – das ist recht teuer im Vergleich zur Kombination eines billigen Micro-ATX-Boards mit einem wesentlich leistungsfähigeren AMD- oder Intel-Prozessor. Allerdings kosten ähnlich sparsame Boards mit vergleichbarer Ausstattung oft viel mehr, insbesondere solche, die mit nur einer Betriebsspannung auskommen. Andererseits wiederum sind die Preise einiger Boards mit VIA-C7-Prozessoren und DVI-Ausgang in den letzten Monaten deutlich gefallen – der C7 ist aber nur in den Versionen mit höchstens 1,2 GHz problemlos passiv kühlbar und bietet dann deutlich weniger Performance als der Atom N270.

Wie bei anderen Billig-Mainboards lötete Intel auch auf das D945GSEJT keinen Netzwerk-Chip aus eigener Fertigung, sondern einen Gigabit-Ethernet-Adapter von Realtek. Für Erweiterungen steht außer dem bei Mini-ITX-Boards üblichen konventionellen PCI-Slot noch ein PCIe-Mini-Card-Steckplatz bereit; Hauptspeicher muss man in Form eines einzigen SO-DIMMs aufstecken. Mit flachen Chipsatz-Kühlern und der speziellen Anordnung der Buchsen im ATX-I/O-Bereich ist das Mainboard für besonders flache Gehäuse ausgelegt. (ciw)