Netzbetreiber fordern Mietsenkung für letzte Meile

Die Miete der Teilnehmeranschlussleitung von derzeit 10,65 Euro verletzt nach Ansicht des Breko-Verbandes das Konsistenzgebot. Der Regulierer soll jetzt handeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 190 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die im Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) organisierten Netzbetreiber wollen bei der Bundesnetzagentur auf eine vorzeitige Korrektur der Entgelte für die Anmietung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) drängen. Die TAL-Miete von derzeit 10,65 Euro monatlich führe angesichts der hohen Rabatte für Telekom-Reseller zu einer "unverantwortlichen Schieflage" des Marktes. Parallel will der Verband den angekündigten Missbrauchsantrag gegen die Resale-Rabatte noch im Laufe der nächsten Tage einreichen.

Wettbewerber mit eigenem Netz wie Hansenet oder Versatel mieten die TAL als "letzte Meile" von der Telekom, um ihre Telekommunikationsdienste in die Wohnungen der Kunden liefern zu können. Die Miete für die letzte Meile entspricht nach Ansicht des Verbandes inzwischen nicht mehr dem gesetzlich verankerten Konsistenzgebot, nach dem die regulierten Preise für die Vorprodukte der Telekom aufeinander abgestimmt sein müssen. Der Breko will die Regulierungsbehörde noch am heutigen Dienstag schriftlich auffordern, eine Verletzung des Konsistenzgebotes festzustellen.

Die Miete der Teilnehmeranschlussleitung unterliegt der Regulierung der Bundesnetzagentur und wurde zuletzt im April 2005 für zwei Jahre festgelegt. Mit dem Antrag will der Branchenverband nun das im Frühjahr 2007 fällige neue Entgeltverfahren vorziehen. Sollte der Regulierer eine Verletzung des Konsistenzgebotes feststellen, will der Breko einen konkreten Entgeltantrag vorlegen. "Im ersten Schritt erwarten wir, dass die Bundesnetzagentur die Schieflage im Preisgefüge nachvollzieht", erklärt Breko-Chef Peer Knauer. Das soll nach Vorstellung des Verbandes noch im Laufe dieses Monats passieren.

"Danach werden wir mit konkreten Entgeltforderungen in den Ring steigen", kündigte Knauer an. Bisher hält sich der Verband mit einer genauen Preisvorstellung zurück. Die dürfte aber deutlich unter zehn Euro liegen. Die Branche hatte bereits in der letzten Tarifrunde 2005 eine einstellige TAL-Miete gefordert. Die Telekom hatte dagegen ihre Forderung von über 17 Euro mit tatsächlichen Kosten zu erklären versucht. (vbr)