Netzwerk Freie Schulsoftware: Schulen helfen Schulen
Der gemeinnützige Verein Digitalcourage hat das "Netzwerk Freie Schulsoftware" gestartet. Es soll den Erfahrungsaustausch zwischen Schulen fördern.
- Dorothee Wiegand
Akteure an Schulen, die bereits Erfahrungen mit dem Einsatz von freier Software gemacht haben, können über das Netzwerk mit Lehrern, Vertretern der Schulverwaltung und Eltern Kontakt aufnehmen, die noch am Anfang stehen. Mit freier Software sind Programme gemeint, die dem Nutzer die Freiheit einräumen, ein Programm auszuführen, zu modifizieren und unverändert oder verändert weiterzuverbreiten.
Freie Software wird in Schulen für Videokonferenzen und Dateiablage eingesetzt, Messenger und Lernmanagement-Systeme sowie digitale Werkzeuge für einzelne Unterrichtsfächer sind ebenfalls im Einsatz. Wer Know-how und Erfahrungen anzubieten hat, trägt sich auf der Website des Netzwerks ein, um andere zum Austausch einzuladen.
Wer Rat sucht, findet in einer alphabetischen Liste mit freier Schulsoftware oder in einer fächerspezifischen Übersicht jeweils den richtigen Ansprechpartner zum favorisierten Programm. Bereits eine Woche nach Projektstart verzeichnete das Netzwerk über 400 Hilfsangebote vom Beratungsgespräch bis zur Unterstützung bei der Einrichtung freier Software.
Das Netzwerk soll dem Einsatz kommerzieller Software wie Microsoft Teams oder Google Classroom in Schulen entgegenwirken, der während der coronabedingten Schulschließungen stark zugenommen hat. "Dass Schulen sich von den Big Playern des Marktes bezirzen lassen, ohne nachzudenken, was mit den Daten der Lehrer und Schülerinnen passiert, kann man ihnen nicht einmal verübeln. Es gibt viele Gründe, die unser Bildungssystem an diesen Punkt gebracht haben", erklärt die Medienpädagogin Jessica Wawrzyniak von Digitalcourage. "Wir müssen aber schleunigst gegensteuern."
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(dwi)