Neue Desktop-Macs: Ärger mit SoftRAID

Der Zubehörspezialist OWC warnt vor Schwierigkeiten mit bestimmten SSDs und der SoftRAID-Technik. Ein echter Fix kann nur von Apple kommen.

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Mac Pro M2 Ultra

Blick ins Innere des Mac Pro M2 Ultra.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Bei der Verwendung bestimmter NVMe-SSD-Produkte kommt es derzeit aufgrund eines Bugs zu Problemen am Mac. Davor warnt der Anbieter OWC, der solche Produkte im Verkauf hat. Betroffen sind demnach offenbar nur zwei neue Desktop-Macs – der neue Mac Pro M2 Ultra sowie der Mac Studio M2 Ultra und M2 Max. Dabei scheint es im Rahmen der speziellen Version von macOS 13.4(.1), die auf den beiden Maschinen läuft, zu einer Inkompatibilität mit der von OWC verwendeten SoftRAID-Lösung zu kommen.

Der Fehler ist schwerwiegend: Er sorgt bei den Macs für einen unerwünschten Neustart des Systems, sobald vier oder mehr SoftRAID-Blades angeschlossen werden. Zu den laut OWC von dem Bug tangierten Produkten gehören unter anderem Accelsior 8M2 oder 4M2, Thunderblade sowie Express 4M2 oder U2 Shuttle – also sowohl Medien als Steckkarte (für den Mac Pro) wie auch im externen Gehäuse (Mac Studio). Apple müsse das Problem selbst im Rahmen eines macOS-Updates angehen, schreibt OWC. Allerdings gibt es einen ersten Workaround.

"Bei weiteren Untersuchungen haben wir festgestellt, dass dieses Problem die meisten unserer Multi-Drive-Speicherlösungen mit NVMe-Blades betrifft, sowohl interne als auch externe", so der Hersteller weiter. "Außerdem haben wir festgestellt, dass das Problem diese Speicherlösungen nur betrifft, wenn sie an den neuen Mac Studio mit M2 Max oder M2 Ultra oder den neuen Mac Pro mit M2 Ultra angeschlossen sind." Heißt: Ältere Macs, interessanterweise auch MacBook Pro M2 Max und M2 Pro, zeigen den Fehler nicht. SoftRAID selbst trifft angeblich keine Schuld, denn das Format hat sich seit 2010 nicht geändert. "Es wird seit Jahrzehnten von Hunderttausenden von Nutzern verwendet und hat sich seit Mac OS X 10.2 in jeder Version von macOS bewährt", so OWC.

Der von dem Hersteller vorgeschlagene Workaround ist mehrstufig und leider kompliziert. Zudem wechselt man dabei von SoftRAID zu AppleRAID, das ohne TRIM-Kommando auskommt und die SSD merklich verlangsamen kann. OWC zufolge braucht man zunächst einen alten Mac mit anderer Chip-Konfiguration – es darf auch ein Intel-System sein. In ihrem Beispiel nutzt die Firma ein MacBook Pro von 2016 plus Node-Titan-PCI-Case. In dieses wird die – vorher selbstverständlich auf ein Backup gesicherte – SSD gesteckt und das Case an den Mac angeschlossen, bei einem Mac Pro von 2019 ist auch ein direktes Einschieben der SSD in einen PCIe-Slot möglich. Der Workaround funktioniert mit SoftRAID ab 7.5, das auch unter älteren macOS-Betriebssystemen läuft.

Nach der Installation muss man in SoftRAID die Safeguard-Funktion deaktivieren und die SSD mit Nullen beschreiben ("Write Zeros to Disks"), also löschen. Schließlich wechselt man in das Festplattendienstprogramm und nutzt den dortigen RAID-Assistenten, um ein AppleRAID zu erstellen. Dieses kann man dann wiederum auch in den beiden betroffenen Desktop-Macs mit M2 Max und M2 Ultra nutzen, ohne dass das System sofort abschmiert. Wann Apple selbst einen Fix liefert, ist unklar. OWC hat den Konzern informiert.

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(bsc)