Neue Trump-Zölle könnten Apple Umsatz kosten

Der US-Präsident will Elektronik aus China mit zusätzlichen Einfuhrgebühren belegen. Analysten fürchten um Apples iPhone-Einnahmen.

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Handelskrieg mit den USA: China schwingt die "Rohstoff-Keule"

USA vs. China ist schlecht für Apple.

(Bild: danielo/Shutterstock.com)

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Donald J. Trump lässt seine Verwaltung neue Strafzölle für Waren aus China vorbereiten – und die könnten insbesondere Apple treffen. Davon gehen zumindest Börsenanalysten aus. An der Wall Street ging es für die Aktien des iPhone-Konzerns um 2 Prozent herunter. Das Brokerage-Haus Wedbush Securities schätzt, dass Apples Umsätze um bis zu vier Prozent schrumpfen könnten.

Der US-Präsident hatte am Donnerstag angekündigt, eine zusätzliche Einfuhrgebühr von 10 Prozent auf im Reich der Mitte hergestellte Produkte im Wert von 300 Milliarden US-Dollar zu erheben, darunter insbesondere Elektronik. Sie könnten am dem 1. September greifen, sollten vorher keine Verhandlungen mit China zustandekommen. Apple produziert den größten Teil seiner Ware in China, darunter Macs, iPhones, iPads und Zubehörprodukte.

Die Apple-Aktie hatte zunächst Anfang dieser Woche einen Aufschwung erlebt – das Unternehmen war dadurch erstmals seit längerem wieder über eine Billion Dollar wert. Allerdings hielt sich die positive Stimmung, ausgelöst durch besser als erwartet ausgefallene Quartalszahlen, nicht lange. Aktuell ist Apple mit 944 Milliarden Dollar Marktkapitalisierung wieder deutlich unter der Billion.

Apple versucht aktuell, Teile seiner Produktion aus China in andere Länder zu verlagern, darunter Indien und Vietnam. Allerdings sitzen zahllose Zulieferer in China, was einen Umzug deutlich erschwert – zudem benötigt der Konzern große Mitarbeiterzahlen, um etwa das iPhone produzieren zu lassen, die bislang nur im Reich der Mitte "auf Abruf" bereitzustehen scheinen.

Wedbush Securities schreibt in einer Analyse, sollte Apple die neuen Einfuhrzölle an seine Kundschaft weitergeben, könnte dies die Nachfrage nach dem iPhone in den USA um bis zu acht Millionen Stück verringern – gerechnet auf zwölf Monate.

Weltweit glauben die Analysten an 185 Millionen verkaufte Einheiten im Fiskaljahr 2020. Apple-Chef Tim Cook und sein Team befänden sich "klar im Kreuzfeuer zwischen Washington und Peking". Die Nachricht der zusätzlichen Strafzölle sei "ein Schlag in die Magengrube Cupertinos", so der Report erstaunlich deutlich. Die Börsenspezialisten fürchten, dass dies die Aktie noch länger belasten könnte.

(bsc)