Neuer ICE: Alstom und Siemens sollen Hochgeschwindigkeitszug entwickeln

Zwei Hersteller von Hochgeschwindigkeitszügen sollen unabhängig voneinander jeweils ein Konzept für einen neuen ICE der Bahn entwickeln.

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Wie der kommende ICE aussieht, ist noch nicht bekannt. Vermutlich aber wird er die Farben der Bahn tragen, so wie in diesem Symbolbild.

(Bild: Deutsche Bahn)

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Die Deutsche Bahn hat die Hersteller Alstom Transport Deutschland und Siemens Mobility damit beauftragt, unabhängig voneinander Konzepte für die "Zugflotte der 2030er Jahre" zu entwickeln. Das sei das Ergebnis einer Ausschreibung, geht aus einer Mitteilung der DB hervor. Dabei wolle die Bahn ihre Expertise als Betreiber einer Hochgeschwindigkeitsflotte in die Entwicklung der neuen Zuggeneration einbringen.

Nach der Konzepterstellung soll eine weitere Ausschreibung folgen, voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2023. "Diese wird dann Entwicklung, Bau und Zulassung der neuen Flotte beinhalten und für weitere Hersteller offen sein", teilte die DB mit.

Die neue Zuggeneration soll ab Anfang der 2030er-Jahre ältere ICE 3-Züge ersetzen und die ICE-Flotte erweitern. Dabei erwartet die Bahn, dass die Fahrgastzahlen stark steigen werden. Als Vorgabe gibt die Bahn, dass die Züge maximal 400 Meter lang sind, einstöckig sind, etwa 950 Sitzplätze haben und mindestens 300 km/h schnell fahren können. Abgesehen vom Sitzplatzkomfort sollen die angepeilten Konzepte neue Maßstäbe auch in Energieeffizienz und der technischen Verfügbarkeit setzen.

Die Deutsche Bahn nennt die nächste Stufe seiner ICE-Flotte HGV 3.0 – für Hochgeschwindigkeitsverkehr. Momentan ist die Phase HGV 2.0 erreicht, in der an die Bahn bis 2026 insgesamt 30 Hochgeschwindigkeitszüge ausgeliefert werden, die die bestehende Flotte erweitern sollen. Laut einer Übersicht der DB aus dem Jahr 2019 sollen in vier Jahren außerdem 58 Züge des Typs ICE 1 unterwegs sein, 44 ICE 2, 79 ICE 3, 137 ICE 4. Dazu kommen 86 Intercity 2 und 23 ECx.

Inzwischen hat die Bahn den ICE L präsentiert, der stufenlose Einstiege aufweist. Ab Oktober will die Bahn vom spanischen Hersteller Talgo 23 Exemplare dieses Typs einsetzen, der maximal 230 km/h schnell fahren kann. Der ICE 4 wird von Siemens Mobility hergestellt, der ICE 3 von Siemens und Bombardier, das mittlerweile von Alstom übernommen wurde. 2019 untersagte die EU-Kommission eine angestrebte Zusammenlegung von Alstom und Siemens Mobility. Von Alstom stammt beispielsweise ein Regionalzug mit Batterieantrieb, den die Deutsche Bahn momentan testet, und der Hochgeschwindigkeitszug TGV, der in Frankreich eingesetzt wird.

ICE L (25 Bilder)

Besonderes Kennzeichen des ICE L ist der stufenlose Einstieg.
(Bild: Deutsche Bahn / Oliver Lang)

(anw)